"Earthtime Tapestry", der Titelsong, ist von
umwerfender Schönheit und auch Schrägheit ... immer wieder neue, fremde Dimensionen
durchbricht dieses (alb)traumhafte Stück, das nicht enden dürfte, aber dennoch schon
nach 5 Minuten in den nächsten Track überfließt. Wenn der Rausch vorbeit ist, und man
es schafft ohne Wiederholung das nächste Stück zu spielen, kann der Hörer in
"Living Worlds" einen ruhigen Gleitflug in die kühle Einsamkeit des Weltalls
erleben.
Soviel des Guten. SPACECRAFT sind (leider) tatsächlich in der
Lage mit vier Musikern minimalistische Soundcollagen zu erstellen, die den Hörer zwar
herausfordern, aber auch langweilen können. Darum sei gewarnt: Wer nicht auf Spacemusic
"abdriftet" kann diesem Album nichts abgewinnen.
Alle übrigen 10 Tracks auf der CD lassen schmerzhaft vermissen
mit welch Gigantismus die Scheibe begann. Allerdings gewinnt die Gruppe SPACECRAFT dank
einer betörenden (aber zurückhaltenden) Stimme von Diane Timmons einige neue, unbekannte
Aspekte "aus der unendlichen Weite" der Spacemusic, doch lassen die überwiegend
banalen und langweiligen Songs darauf schließen, dass diese Band noch einige Zeit zum
Reifen braucht.
(Wilhem Lücken)