Spacecraft: Earthtime Tapestry
 

SPACETCRAFT - Earthtime Tapestry
11 Tracks, 56:00

SPACECRAFT – eine neue EM-Formation aus den USA, die sich auf Spacemusic spezialsiert und dies auch gerne live in diversen Planetarien und Kirchen in den Oststaaten der USA zelebriert.

Tony Gerber (Gitarre), John Rose (Synthesizer) und Diane Timmons (Gesang und Keyboards) haben sich für ihr mittlerweile 3. Album mit einem zusätzlichen Keyboarder verstärkt, und bei all dieser Potenz an Instrumenten wage ich kaum zu glauben, dass die Gruppe Spacemusic im typischen Sinne kreieren kann.

Nur eins vorweggenommen: sie kann! Die Klangtapeten von Spacecraft sind ruhig und gespenstisch – ähneln in ihrer Schrägheit und Feinheit teilweise dem Spacemusic-Album ,Interstellar Memories‘ von Tales.

Zum Eintauchen ins dunkle Universum haben sich die vier aus den USA einen intergalaktisch guten Start erlaubt, der viele bisher bekannten musikalischen Erlebnisse in den Schatten stellt.

 

"Earthtime Tapestry", der Titelsong, ist von umwerfender Schönheit und auch Schrägheit ... immer wieder neue, fremde Dimensionen durchbricht dieses (alb)traumhafte Stück, das nicht enden dürfte, aber dennoch schon nach 5 Minuten in den nächsten Track überfließt. Wenn der Rausch vorbeit ist, und man es schafft ohne Wiederholung das nächste Stück zu spielen, kann der Hörer in "Living Worlds" einen ruhigen Gleitflug in die kühle Einsamkeit des Weltalls erleben.

Soviel des Guten. SPACECRAFT sind (leider) tatsächlich in der Lage mit vier Musikern minimalistische Soundcollagen zu erstellen, die den Hörer zwar herausfordern, aber auch langweilen können. Darum sei gewarnt: Wer nicht auf Spacemusic "abdriftet" kann diesem Album nichts abgewinnen.

Alle übrigen 10 Tracks auf der CD lassen schmerzhaft vermissen mit welch Gigantismus die Scheibe begann. Allerdings gewinnt die Gruppe SPACECRAFT dank einer betörenden (aber zurückhaltenden) Stimme von Diane Timmons einige neue, unbekannte Aspekte "aus der unendlichen Weite" der Spacemusic, doch lassen die überwiegend banalen und langweiligen Songs darauf schließen, dass diese Band noch einige Zeit zum Reifen braucht.

(Wilhem Lücken)

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