Sequentia Legenda - Renaissance Der aus Frankreich stammende Elektronikmusiker Laurent Schieber veröffentlicht seit mehreren Jahren seine Musik unter dem Pseudonym Sequentia Legenda. Sein neuester Output, der im Sommer 2018 das Licht der Laser erblickt, trägt den Titel „Renaissance“. Als Untertitel ist auf dem Cover der CD noch „Three Sound Universes To Explore“ angegeben. So ist es nicht verwunderlich, das Laurent, der seine Musik im Umfeld von Klaus Schulzes Stil verortet hat, drei Longracks von mehr als 17, 22 und 25 Minuten Spielzeit auf den Silberling gepackt hat. |
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Der
erste, 21:54minütige Track hat den Titel „Out Of The Silence“. Dieses
erste Stück beruht auf einer Anfrage von Jean-Luc Briançon (Kurtz
Mindfield) bezüglich einer Kollaboration. Laurent hat es komponiert und für
dieses Album umarrangiert. Es beginnt mit sanften Flächen, die sich langsam
aus dem Hintergrund nach vorne schieben. Unterlegt werden diese mit leichten
Klangtupfern, die im Rhythmus wie eine Blinkanlage angelegt sind. Nach
anderthalb Minuten kommen weitere Klänge und ein Rhythmus auf, die sich zunächst
aber noch im Hintergrund bewegen. Langsam entwickelt sich das Stück ganz
so, wie man es auch von Klaus Schulze her kennt. Nach gut fünf Minuten
entwickeln sich die aufeinander geschichteten Klänge zu einem ebenbürtigen
Ganzen, ohne den stoischen, leicht hypnotischen Fluss zu unterbrechen. Nach
nicht ganz sieben Minuten Spielzeit kommt dann ein Schlagzeug artiger
Rhythmus auf, der sich in das scheinbare Klanggewirr einbringt. Danach
werden auch einige Tonvariationen eingebaut. Ab Minute 14 ändert sich dann
das Klangbild etwas und ein Sequenzerrhythmus kommt auf. Ein stoisch
dahintreibender, aber atmosphärischer Track. Das
zweite Stück trägt den französischen Titel „Ici Et Maintenant“ und
kommt auf 25:39 Minuten Spielzeit. Mit leicht bedrohlich wirkenden Synthieklängen
beginnt das Stück. Das zeugt von einer leicht maschinellen Atmosphäre.
Sobald dann aber der Synthie mit seinen lang gezogenen Harmoniebögen
einsetzt, erhellt sich die Szenerie. Auch dieses Stück ist von sich langsam
entwickelnden, aufeinander geschichteten Klangformationen geprägt. Zum
abschließenden Track „Valentins Traum“ schreibt Laurent im Cover: Diese
Komposition ist meinem jüngsten Sohn Valentin gewidmet, bei dem Autismus
diagnostiziert wurde. Es ist ein Geschenk, meine Botschaft der Hoffnung und
Liebe für ihn. Dieser Titel ist in deutscher Sprache, als Dank an das
deutsche Publikum, das mir sein Vertrauen und seine Unterstützung geschenkt
hat. Es ist für mich ein Privileg, im Land der Berliner Schule auftreten zu
dürfen, im Land von Klaus Schulze und Edgar Froese geschätzt und gehört
zu werden. Das 17:23minütige Stück trägt die gleichen stilistischen
Elemente wie die beiden vorangegangenen Stücke. Es verströmt neben Wärme
auch eine gewisse Melancholie, aber auch Hoffnung ist den Klangfarben und
Tonfolgen zu entnehmen, was bei dem Thema auch nicht verwunderlich ist. Im
weiteren Verlauf steigert sich der Track immer weiter, was auch an der
Rhythmik aus dem Drumcomputer liegt. Laurent
Schieber aka Sequentia Legenda hat mit „Renaissance“ erneut ein Album im
typischen Stil von Klaus Schulze abgeliefert. Die drei Longtracks sind von
sich langsam entwickelnden, aufeinander geschichteten Klangformationen, bei
denen der Grundrhythmus über weite Strecken stoisch voranschreitet, geprägt.
Melodien sind hier allerdings nicht zu finden. Freunde dieser Spielart
kommen hier voll auf ihre Kosten. Stephan Schelle, August 2018 |
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