Sampler – After Midnight
 

Sampler – After Midnight
AD Music / New World Music (2012)
(14 Stücke, 79:09 Minuten Spielzeit)

In regelmäßigen Abständen erscheinen bei dem britischen Elektroniklabel A.D. Music, das von dem britischen Musiker David Wright geführt wird, Sampler mit Stücken der Künstler des Labels. Während in der Vergangenheit die Sampler eine Auswahl an Tracks von Alben zusammengestellt wurden, die auf dem Label erschienen sind, so bietet die siebte Ausgabe, die den Titel „After Midnight“ trägt, bisher unveröffentlichtes Material. 14 Stücke von 14 verschiedenen Acts sind auf dem Sampler enthalten und geben einen Einblick in die breit gefächerte Musik, die auf dem Label erscheint. Darunter finden sich auch einige Perlen, die es lohnt zu entdecken.

 


Richtig rhythmisch geht es mit dem Stück „Everybody“ von The Pels Syndicate, hinter dem sich der Brite Frank Pels verbirgt, los. Dieser Opener ist perfekt gewählt, verbreitet er doch gute Laune und macht Appetit auf mehr. Neben neueren Namen wie etwa Sylvain Carel, Claudio Merlini oder Divine Matrix sind auch einige feste Größen des Labels wie Robert Fox, Code Indigo, Bekki Williams und David Wright selbst mit neuen Stücken vertreten.

Das Stück „China Calling“ von David Wright ist mit recht asiatischen Sounds bestückt und zeigt für David recht neuartige Musik. Ich muss gestehen, dass ich diesen Track nicht gleich mit seinem Namen in Verbindung gebracht hätte, auch wenn einige bekannte Elemente im Track enthalten sind. Einen sehr guten, hypnotischen Eindruck hinterlässt auch Sylvain Carel’s Stück „Nucleogenesis“.

„Soundtrack For Fantasy“ von Robert Fox bietet epische, fantasymäßige Elektronikmusik, die eine Spur an Tangerine Dream’s Vertonung von Dante’s göttlicher Komödie erinnert („Inferno“, „Purgatorio“ oder „Paradiso“). „Realm“ von Steve Orchard verbindet dagegen elektronische Musik mit akustischen Gitarrenklängen.

Mystisch und geheimnisvoll klingt „Autumn Leaves“ von Claudio Merlini. Durch die sehr schöne Melodielinie schiebt sich dieser Titel schnell in die Gehörgänge. Vom Piano getragen präsentiert sich Bekki Williams sehr orchestral in ihrem Stück „And She Held The Moon“. Recht Jarre mäßig wird es dann bei dem Norweger Glenn Main, der das Stück „Deep Within“ beisteuerte.

Eines der Highlights kommt mit „MELTdown SE“ von Code Indigo. Das macht Hoffnung darauf, dass es doch mal wieder ein Album des Bandprojektes um Robert Fox & David Wright geben wird. So ein bisschen klingen die E-Gitarren bei diesem Stück nach dem deutschen Projekt Nautilus. Dazu  haben Fox, Wright & Co. einen tollen Rhythmus untergelegt, womit sie dann eine Mischung aus Elektronik und Rockmusik zusammengestellt haben.

Verträumt und sphärisch wird es dann bei Divine Matrix mit „Fractal Dreams“, während „Memories Astrales“ von The Dead Beat Project den Hörer in Sphären mitnehmen, die einem die Sinne rauben. Die Klänge sind sehr betörend und hypnotisch. Eine wunderbare Melodie empfängt den Hörer dann bei „Ocean“ von The Dreamer Project und mit „Girl Friday“ von Geigertek beschließt das Album dann recht loungig.

Die Download-Version hält mit „Light Dream“ von Acheloo und „Parallel Dreams“ von Paul Sills noch zwei weitere Stücke bereit.

Mit „After Midnight“ hat David Wright eine sehr schöne Zusammenstellung von Künstlern seines A.D. Music-Labels herausgebracht. Vor allem die Tatsache hier unveröffentlichte Stücke zu erhalten, macht diese CD so wertvoll. Ein klasse Album.

Stephan Schelle, November 2012

 
   

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