Roman Ridder – The Planets Der in Düsseldorf lebende Roman Ridder macht seit Anfang der 90’er Jahre elektronische Musik. Es hat aber bis ins Jahr 2015 gedauert bis er seine Musik der Öffentlichkeit zur Verfügung stellte. Das lag vor allem daran, dass es zu der Zeit schwieriger als heute war, ein Label zu finden um Musik zu veröffentlichen. Auch traute er sich nicht, etwas an ein Label zu schicken. Die Lösung war dann Bandcamp, auf dessen Plattform sich zahlreiche Alben und EPs von ihm finden. |
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Jedem
Planeten sind in der Astrologie eine oder mehrere Bedeutungen zugeordnet und
diese habe ich versucht, musikalisch umzusetzen. Auf dem Album sind alle
Planeten unseres Sonnensystems vertreten. Pluto, dem 2006 der Status
‘Planet’ aberkannt wurde, ist ebenfalls musikalisch umgesetzt worden.
Die Erde habe ich zweimal vertont, da ich mir dabei die sanfte und die raue
Erde zum Thema gemacht habe. Die Tracks stehen absichtlich in der
Reihenfolge der Planten unseres Sonnensystems und nicht in einer etwaigen
musikalischen Reihenfolge. Bereits
1976 ließ sich der japanische Komponist und Elektronikmusiker Isao Tomita,
der unter seinem Nachnamen Musik veröffentlichte, von Gustav Holst
inspirieren und veröffentlicht das Album „The Planets“. Darauf
enthalten Interpretationen der sechs Holst-Stücke über die Planeten Mars,
Venus, Merkur, Jupiter, Saturn und Uranus. Roman
Ridder hat sich allerdings nicht musikalisch an Holst klassischem Stil
ausgerichtet, sondern den Planeten einen eigenen Sound gegeben. Roman
startet mit dem 8:10minütigen „Mercury“. Ein sehr spaciger Beginn
bekommt nach einer Minute rhythmische Motive, die aber zunächst sehr
akzentuiert eingesetzt werden. Ein flirrendes Rhythmusmuster kommt nach
einigen Momenten hinzu und sorgt über weite Strecken für den Unterbau, auf
den sich dann ambiente Flächen und Harmonien legen. Das
neunminütige „Venus“ beginnt mit weiten, eröffnenden Flächen, so als
würde sich ein Tor zu den Sternen öffnen. Das wirkt zu Beginn auch sehr
hymnisch und erhaben. Nach zwei Minuten ergänzt Roman diese Stimmung dann
durch weitere Klangfarben, die er darauf legt. Ein sehr schöner, relaxter,
sphärischer Track. „Earth
Pt. 1“ ist 7:32 Minuten lang und beginnt mit bedrohlichen, leicht düsteren
Klängen. Auch kommen hier ein Sequenzerrhythmus und Industrial artige Klänge
auf, die aus meiner Sicht die raue Erde mit u. a. ihrem hektischen Leben
darstellen. Das 8:18minütige „Earth, Pt 2“ beginnt schon viel sanfter
mit herrlichen Harmonien. Zwar kommen auch hier rhythmische Elemente auf,
aber diese unterstützen eher die Schönheit unseres Planeten. Der
Mars ist der Kriegsplanet. Entsprechend düster und bedrohlich wirkt der
Track „Mars“. Da kommen bei mir sofort Bilder aus dem Science Fiction
Film „Dune“ auf. Die Musik wirkt auch wie eine Fahrt über die raue
Oberfläche des unwirtlichen Planeten. „Jupiter“
hat Roman mystisch angelegt, während sich „Saturn“ von einer rauen Schönheit
zeigt. Ans Ende hat Roman dann die spacigen Tracks „Uranus“,
„Neptune“ und „Pluto – The ex-planet“ ´gestellt. Wie
schon der englische Gustav Holst und auch weitere Musiker, hat sich Roman
Ridder den Planeten unseres Sonnensystems musikalisch angenähert und sie in
seiner eigenen Art und Weise vertont. Man kann mit der Musik einen Trip zu
den fernen Himmelskörpern unternehmen und sich gedanklich auf ihnen
bewegen. Da ist es mal ambient, dann wieder sehr rau und düster, oder es
kommen druckvolle Rhythmen auf. Damit ist Roman ein abwechslungsreiches Werk
gelungen. Stephan Schelle, Oktober 2023 |
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