Roman Leykam - Imagery
 

Roman Leykam - Imagery
Frank Mark Arts (2019)
(16 Stücke, 69:29 Minuten Spielzeit)

Neben dem gemeinsamen Album „Shards“ mit Frank Meyer veröffentlichte Roman Leykam Ende 2019 ein Soloalbum unter dem Titel „Imagery“. Es ist der Nachfolger des 2018’er Werkes „Alchemy“. Leykam verwendet meist eine Steinberger E-Gitarre. Der O-Ton der E-Gitarre wird simultan kombiniert mit angesteuerten Effekten und Synthesizern. Die dabei entstehenden Soundscapes werden meist ohne Nachbearbeitung verwendet.

 

 


Roman hat auf seinem neuen Album wieder teils verstörend wirkende Soundscapes gebannt, die er im Rahmen improvisierter und konzeptioneller Echtzeitaufnahmen erstellt hat. Wie schon das Vorgängerwerk, so erscheint auch der neueste Output in einem vierseitigen Papersleeeve mit einem achtseitigen Booklet, das lediglich aus Fotografien besteht. So kann sich jeder Hörer zur Musik und den Fotos ein eigenes Kopfkino erstellen. Das Album kann aber auch über folgende Seite downgeloaded werden: https://www.frank-mark-arts.com/

Wie schon oben erwähnt sind die Stücke mit E-Gitarre, Gitarrensynthesizer und Electric Oud entstanden und nicht leicht zu konsumieren. Man muss sich bei der Musik von Roman wirklich Zeit nehmen. Das Ganze wirkt auf mich wie ein leicht elektronischer Freejazz Stil. Die einzelnen Stücke haben Laufzeiten zwischen 2:55 und 6:08 Minuten Spielzeit.

Der Opener „Spiritual Link“ beginnt mit sägenden und verzerrten Gitarrenlicks. Diese haben zwar Struktur, zeigen aber eine sehr jazzige und experimentelle Note. Das folgende ambiente „Fire Raiser“ klingt dagegen eher wie experimentelle Theatermusik.

In „The Trapdoor“ werden Stimmungsbilder erzeugt. Dabei werden im Hintergrund Rhythmusstrukturen wie von einem Schlagzeug immer wieder eingestreut, während im Vordergrund die E-Gitarre durch einen Raum zu wandern scheint. Das Ganze wirkt auf mich wie eine einsame Stimmung in einer verlassenen Bar. Das sind drei Beispiele für die Roman‘s Musik auf seinem aktuellen Album.

Die Musik des Roman Leykam auf seinem aktuellen Album „Imagery“ ist, wie schon beim Vorgänger, schwer zu ergründen. Sie bewegt sich in Avantgarde, Freejazz, Ambient und hat starke experimentelle Züge. Dabei werden oftmals recht Schräge Sounds und Breaks in die einzelnen Tracks eingewoben. Allerdings erzeugt er beim Hörer aber auch ein Kopfkino, bei dem die unterschiedlichsten Szenarien vor dem geistigen Auge dahinziehen.

Stephan Schelle, Februar 2020

 
   

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