Robert Schroeder - Velocity Seit 1979 gehört der Name Robert Schroeder zu den großen Namen der elektronischen Musik, der zu Recht den Schallwelle-Preis für sein Lebenswerk im März 2017 in Empfang nehmen durfte. Seit 1979 sind zahlreiche Alben von ihm erschienen und er ist immer noch unermüdlich dabei immer wieder neue Sounds zu entwickeln, was sich auf den letzten Werken zeigte. Vor allem in den 2000’er Jahren zeigt er sich sehr umtriebig und hat seit 2005 bereits 19 Alben veröffentlicht. Anfang 2017 erschien das 20. dieser Dekade. Es trägt den Titel „Velocity“. |
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In
den sieben Stücken, deren Laufzeiten zwischen 7:28 und 11:27 Minuten
liegen, vermischt Robert Schroeder einige Sounds, die man von ihm auch aus
den 80’er Jahren her kennt mit modernen Klangfarben und Rhythmen. Mit
„Velocity Of Flow“ beginnt die CD gleich mit dem längsten Stück des
Albums. Flächen und Effekte bestimmen zunächst das Bild und bilden einen
leicht spacigen Fluss. Nach ca. anderthalb Minuten kommen dann erste
rhythmische Strukturen auf und nehmen den Hörer mit auf eine mystische
Reise. Schlagzeug – wie aus seinen 80’er und 90’er-Werken – bilden
einen rhythmischen Einschub und werden dann im weiteren Verlauf von einer
herrlichen Melodie begleitet, die so typisch für Robert Schroeder ist und
doch absolut frisch und neu klingt. Als Hörer kann man sich diesem Fluss
der elektronischen Klangströme einfach nur hingeben. Neben loungigen Parts
kommen auch sehr rhythmische und melodische in diesem Stück zum Tragen, die
einfach nur gefangen nehmen. Das ist für mich Robert Schroeder „at it’s
best“. Eine
von Vocoder verfremdete Stimme empfängt einen dann im Stück „Strength Of
Pressure“, das zunächst auch einige Saxophonklänge bereit hält und
leichtes Vangelis-Flair verströmt. Der weicht aber nach nur wenigen
Momenten einer sehr relaxten, ambienten mit Loungeversatzstücken verknüpften
Passage. Hier kommen dann die Saxophonsounds sehr atmosphärisch, sanft und
leicht jazzig rüber. Nach zweieinhalb Minuten mischt Robert dann einen
leicht urbanen Percussionrhythmus hinzu und der Track erhält eine
unwiderstehliche Note, in dessen Mahlstrom man unweigerlich gezogen wird. Luftig
leicht zeigt sich dagegen „Xpress Yourself“ das neben den wunderbaren
Harmonien von Percussioneinwürfen, wie man sie auch von letzteren
Schroeder-Alben her kennt, durchzogen ist. Der Track weist dabei eine
hypnotische Ausstrahlung aus. In
„Aftertouch“ geht es nach einem recht verhaltenen Beginn doch recht
rhythmisch zu. Dabei sorgen langsam dahinziehende Flächen, die den Unterbau
des Stückes darstellen für eine leicht spacige Note. Dieser Track steigert
sich im Verlauf immer weiter ohne vom Spacesound abzuweichen. Das Titelstück
ist ein richtiger Knaller, denn es ist ein Track, bei dem man seine Gliedmaße
nicht ruhig halten kann. Ein stoischer Rhythmus wird mit einer tollen
Melodie verziert, die sich sofort im Ohr festsetzt. Noch so ein Highlight
des Albums, bei dem ich mich aus dem Hier und Jetzt beamen kann, denn hier
stimmt einfach alles. Das
rhythmische „Ribbon Control“ und das abschließende, über weite
Strecken schwebende „Psychedelic“, das in der zweiten Hälfte mit einem
mitreißenden Rhythmus- und Melodiepart ausgestattet ist, führen den hohen
Standard, der auf diesem Album herrscht locker weiter. Robert
Schroeder zeigt auf seinem aktuellen Album „Velocity“, das er zu Recht
zu den großen Namen in der Szene gezählt werden muss. Für ihn typische
Sounds treffen hier auf moderne Klänge und Rhythmen. Das ist einfach hinreißend
zusammengestellt und man kann sich den einzelnen Stücken nicht entziehen.
Damit hat er eines seiner besten Alben der letzten Jahre veröffentlicht. Stephan Schelle, Mai 2017 |
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