Robert Schroeder – D.MO Vol. 4 – Harmonic
Decadence Nachdem der Aachener Elektronikmusiker in diesem Jahr mit „Velocity“ ein neues Studioalbum auf den Markt gebracht hat, öffnet er im September erneut sein Archiv und fördert auf der CD D.MO Vol. 4 - Harmonic Decadence“ ein kleines Juwel ans Tages- bzw. Laserlicht. Wer von den Elektronikfreunden jetzt bei dem Zusatz „Harmonic Decadence“ aufhorcht und eine Verbindung mit Robert’s Debütalbum „Harmonic Ascendant“ zieht, der liegt gar nicht so falsch. |
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Die
erste Aufnahme Harmonic Decadence wurde irgendwie vergessen. Manche Auszüge
wurden hin und wieder auch verwendet, z.B. bei dem INKEYS-Interview aus
Anfang der 80er. Noch nie aber wurde das Gesamtwerk dieser ersten Aufnahme
veröffentlicht. Die Tapes sind im Laufe der Zeit in den Tiefen des
Band-Archivs verschollen. Die Nachfrage nach dieser Aufnahme ist nach wie
vor groß. 2017 hat Robert sein Archiv durchforscht ... und die alten
Original-Aufnahmen als Masterkopie auf einer hochwertigen MusicCassette
gefunden. Das Material wurde klanglich aufgepeppt. Die altersbedingten
Klangeinbußen tragen zum 70er Jahre-Charme bei. Natürlich verlangt diese
Musik unbedingt nach einer Veröffentlichung. So
ist es im Pressetext zu lesen. Im
September 2017 erscheint nun in der Reihe D.MO die unveränderte
Original-Version von „Harmonic Decadence“, die mit seinen beiden 23:56
und 25:19minütigen Stücken quasi eine Blaupause für die Alben darstellt,
die Robert in den 80’ern herausbrachte. Die beiden Longtracks weisen schöne
altmodische analoge Sounds auf, die den Hörer sofort in andere Sphären
transportiert. Augen zu und genießen sollte man diese wunderbare Musik, die
mit ihren langen Sequenzmustern, wie man sie z.B. von Michael Hoenig
„Departure From The Northern Wasteland“ kennt, aufwartet. Auf
einem aus Sequenzerrhythmen bestehenden Unterboden setzt Robert herrliche
Harmonie- und Melodiebögen die sanft durch den Raum gleiten und sich in die
Gehörgänge winden. Auch der zweite Longtrack bietet herrliche Melodien,
wobei es rhythmisch noch etwas flotter zur Sache geht, als im ersten Part.
Ein wenig erinnert mich das auch an die Musik von Wolfgang Riechmann und
Klaus Schulze. Die flirrenden Synthies, die Robert immer wieder einstreut
und die Sounds würden sich auch gut für den Soundtrack eines Raumfluges
machen. Robert
Schroeder hat mit „Harmonic Decadence“ einen wahren Schatz für die
Freunde der elektronischen Musik gehoben. Es wäre schade gewesen wenn diese
wunderbare Musik in den Untiefen seines Archivs untergegangen wäre. Eine
klare Empfehlung. Stephan Schelle, September 2017 |
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