René van der Wouden – Cinnamon Horizons Der niederländische Elektronikmusiker René van der Wouden hat die Corona-Zeit genutzt und im Jahr 2020 gleich zwei neue Alben veröffentlicht. Nach dem Album „Sounds Of Silence“ stellt „Cinnamon Horizons“ das zweite Werk des Musikers in diesem Jahr dar. Entstanden sind die vier Stücke im August und September 2020, also mitten im Sommer, daher zeigt das Cover auch eine freundliche, sommerliche Strandstimmung. Stilistisch bewegt sich René, wie er selbst sagt, im Umfeld von Tangerine Dream der 70’er und 80’er Jahre. |
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Der
zweite, elfminütige Track nennt sich „Metaphor“ und zeigt zu Beginn
ebenfalls herrlich schwebende Synthieflächen, die fast schon Choral wirken.
René erzeugt in den ersten Momenten eine relaxte Stimmung mit hymnischem
Ansatz. Es dauert mehr als drei Minuten bis René dann den Sequenzer startet
und den Track aus seinem Dornröschenschlaf wachrüttelt. Flächen und
Sequenzer verbinden sich und bieten erneut eine Spur „Berliner Schule“.
In dem perlenden Ausklang kommen dann auch Sounds á la Tangerine Dream auf. Weiter
geht es mit dem etwas mehr als zehnminütigen „Circle’s Motion“. Sehr
stimmungsvoll geht René hier zu Werke indem er vom Leadsynth eine sehr eingängige
Melodie spielt, die sich auf dem rhythmischen Unterboden ausbreitet und
dieses Mal mehr in Richtung Tangerine Dream zielt. Nach etwas mehr als drei
Minuten ändert sich dann das Bild und nach einigen schwebenden Klangbildern
wechselt René zu einer betörenden, wiederum an TD angelehnte Melodie, ohne
die Berliner aber zu klonen. Am Ende lässt er dann die Sequenzerklänge vor
den Ohren tanzen. Das
Album endet mit dem 20:40minütigen Titelstück. René hat bei diesem Stück
den Sound von Tangerine Dream der Endsiebzieger gut eingefangen. Das wirkt
zunächst alles sehr mystisch. Nach etwas mehr als fünf Minuten läutet ein
Glockenschlag den Stilwechsel ein und es wird gar etwas experimentell. Nach
13 Minuten kommen dann aber wieder harmonische Klänge, Flächen und
Rhythmen auf, die an TD angelehnt sind. Spätestens hier kommen Freunde der
„Berliner Schule“ wieder auf ihre Kosten. Am Ende sind gar die harten Klänge
von TD’s Soundtracks der frühen 80’er auszumachen. „Cinnamon
Horizons“ ist ein sehr schönes Album des niederländischen
Elektronikmusikers René van der Wouden, das sich stilistisch im Umfeld der
„Berliner Schule“ bewegt. Stephan Schelle, Oktober 2020 |
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