Redshift - Faultline
 

Redshift - Faultline
6 / 74:16 Distant Sun Production (2004)

„Faultline“ wurde am 09.11.2002 beim Redshift-Konzert auf dem „Hampshire Jam 2 Festival“ mitgeschnitten. Dass es sich hierbei um ein Livealbum handelt, hört man an der ersten Ansage und dem Applaus der Zuschauer zwischen Stück fünf und sechs und am Ende der CD, die durch Außenmikrofone aufgenommen wurden. Der Sound des Konzertes ist aber einwandfrei, da man hier direkt vom Mischpult mitgeschnitten hat.

Langsam beginnt die Musik mit Sequenzen, die sich gemächlich steigern und dann mit Synthieflächen unterlegt werden. Das klingt anfangs etwas industriell und kalt, gewinnt im Verlauf aber immer mehr an Dynamik und auch Wärme. Das erinnert ganz stark an die 70’er Jahre, in denen Tangerine Dream ähnliche Musik mit ähnlichen Geräten machte. Dabei klingen Redshift aber nicht altbacken und langweilig, nein sie schaffen es über die Gesamtlänge von 74 Minuten eine knisternde Spannung zu erzeugen.
 

 

 

Sehr schöne knackige Sequenzer-Loops, die Mark aus seinen „Schränken“ zaubert (man muss einfach diese großen Kisten mal live gesehene haben, dann weiß man was ich meine) werden durch die Flächen, Sounds und teilweise die Gitarrenarbeit von Rob Jenkins angereichert. Wenn man die CD gestartet hat muss man sich unweigerlich diesen hypnotischen Sounds und Stimmungen hingeben. Ähnliche Musik machen außer Redshift auch die englischen Bands Radio Massacre International und Airsculpture.

Die CD wirkt wie aus einem Guss. Das liegt vor allem daran, dass zwischen den ersten fünf Stücken keine Unterbrechung liegt, vielmehr gehen sie durch geräuschartige Sounds nahtlos ineinander über. Da gibt es sehr Sequenzerorientierte Phasen, die sich dann wieder durch sehr ruhige, entspannende, ja manchmal sogar orchestrale Passagen abwechseln. Wer die Musik der frühen „Berliner Schule“ mag, der wird an dieser CD seine Freude haben.

Wer sich auch einen visuellen Eindruck von Redshift machen möchte, dem empfehle ich auch die DVD „Faultline“. Auf dieser DVD ist das komplette Konzert in Hampshire, wie auf der CD, enthalten. Darüber hinaus gibt es noch mit „Mania“ einen Bonustrack, der Redshift Live beim Alpha Centauri Festival vom 10.04.1999 zeigt.

Stephan Schelle, November 2004

 
   

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