Realtime – Magnificent Imaginations Das aus dem Rheinland stammende Elektronikduo Realtime scheint zu einem Soloprojekt geworden zu sein, denn auf dem im Juni 2015 erschienenen Album „Magnificent Imaginations“ hat Thomas Bock alle Stücke komponiert und allein eingespielt. Nach dem letztjährigen Livealbum, ist dies seit dem 2013’er Werk „Solar Walk“ das nächste Studioalbum des Musikprojektes. Auf dem Album hat Realtime wieder melodische Klanglandschaften gemalt. |
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Dem
schließt sich das zwölfminütige „Explorations On Strange Planets“ an.
Hier zelebriert Thomas spacige Elektronikmusik. Die Sounds und Effekte, wie
vorbeiziehende Klänge, unterstützen diese Stilart. Ich fühle mich, als ob
ich auf einem fremden, fernen Planeten stehen würde und in den Himmel bzw.
in die unbekannte Landschaft schaue. Die schwebenden Klänge ziehen sich
durch das gesamte Stück. Thomas erzeugt damit eine sanfte, beruhigende
Stimmung. Rhythmischer
beginnt dann „Magical Moments Around“, das sich zwar ebenfalls ruhig
darstellt und langsam aufbaut, doch hier verrichtet der Sequenzer schon von
Beginn an seine Arbeit. Herrliche Harmonien, die sich in die Gehörgänge
bohren, sorgen über die komplette Länge von elf Minuten für eine
hypnotische Wirkung. Das
17minütige „Ode To Space“ ist wahre Spacemusik. Sanft ziehen hier die
Harmonien vor den Ohren des Hörers vorbei. Das ist wie ein sanfter Trip über
eine karge Planetenlandschaft oder wie ein Flug durch einen Orbit eines
Planeten. Ethnische Klänge verbreitet dann das siebenminütige „Ethnic
Moods“. Dass liegt vor allem an den organisch klingenden Tablarhythmen. Den
Abschluss bildet dann das fast 14minütige Titelstück. Recht monotone,
teils bedrohlich wirkende Klänge sind in den ersten Minuten zu hören. Erst
nach mehr als vier Minuten kommen weitere Sounds und der Sequenzer dazu. Das
Stück wirkt durch seine Klangfarben recht düster und kalt. Und doch
verbreitet es eine gewisse Faszination. Auf
„Magnificent Imaginations“ geht Thomas Bock erstmals mit dem Projekt
Realtime allein an den Start. Aber auch Solo präsentiert er bei dem Projekt
die gewohnt spacige Seite der Elektronikmusik. Stephan Schelle, November 2015 |
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