[‘ramp] - Return
 

[‘ramp] - Return
doombient.music (2011)
(12 Stücke, 74:35 Minuten Spielzeit)

Stephen Parsick, der als [‘ramp] seine Musik herausbringt, die im Doombient, also der etwas dunkleren Seite der Ambientmusik angesiedelt ist, veröffentlichte im Jahr 2011 gleich zwei CDs. Neben „Steel And Steam“, die ebenfalls auf dieser Musikseite besprochen wird, kam „Return“ am 21. Dezember 2011 auf den Markt. „Return“ ist das mittlerweile achte Album unter dem Projektnamen [‘ramp]. Der Titel soll darauf hinweisen, dass Stephen Parsick mit seiner Musik zu seinen Wurzeln, also dem Beginn im Jahr 1996, zurückgekehrt ist. Bei diesen Stücken hat Stephen mehr analoge elektronische Instrumente benutzt, seit den Alben „Nodular“ und „Frozen Radios“, die 1998 und 2000 erschienen sind.

 


In zwei Parts ist die CD unterteilt, die jeweils mehrere Teile enthalten, so dass insgesamt ein Dutzend Tracks auf der CD zu finden sind. Entstanden ist die Musik zwischen Mai 2010 und Juni 2011. Alle Instrumente wurden von Stephen eingespielt bzw. die Programmierungen von ihm vorgenommen.

Wie bei der Musik von [‘ramp] üblich, so erschafft Stephen eine gewisse düstere Stimmung mit seiner Musik, die aber eine besondere Ausstrahlung hat. Er legt weniger Wert auf melodische Elemente, sondern erschafft mit seinen durchaus entrückten Sounds Stimmungen, die oft recht industriell klingen. Dunkle Klangwolken ziehen da durch den Raum und werden von Synthiechören begeleitet. Diese gehen dann in Passagen über, die recht surreal klingen und man als Hörer nie so genau weiß, ob man sich fremde Welten oder verlassene Gänge in einem abbruchreifen alten Fabrikgebäude vorstellen soll. So ergeht es mir jedenfalls über weite Strecken der ersten Suite „Astral Desaster“. Erst im vierten Teil dieser Suite, die den Titel „Internal Machines Part One“ trägt, kommen Sequenzer artige Sounds hervor, die rhythmisch durch den Raum ziehen und Vergleiche zu Bands wie etwa Redshift & Co. zulassen (hier vor allem was den Rhythmus angeht). Diese Struktur zieht sich dann auch durch den fünften Part „Internal Machines Part Two“. Danach kommen aber wieder surreale Stimmungen auf, bis der Part „122212“ die erste Suite „Astral Desaster“ beendet. Die einzelnen Parts gehen hier ineinander über, so dass der Eindruck eines Longtracks entsteht.

Die zweite Suite nennt sich „Return“. Sie ist in fünf Parts unterteilt. Auf sie trifft ähnliches zu wie bei „Astral Disaster“. Allerdings wartet Stephen nicht so lange, bis er die Sequenzer anwirft. Schon im zweiten Track „Radiocarbon Part One“ geht es recht rhythmisch und auch recht melodisch zur Sache. Dieser Track geht recht gut ins Ohr und ist trotz der etwas düstern Grundstimmung recht melodisch. Auch das folgende „Beacon“ geht sehr harmonisch über die Bühne, ohne aber groß Rhythmen in den Vordergrund zu stellen. Das ist dann erst bei „Radiocarbon Part Two“ wieder der Fall. Auch kommen einige sehr schöne Harmonien hinzu. Gerade in diesen Momenten gefällt mir Stephen’s Musik besonders gut. „Lighthouse“ beschließt dann die zweite Suite recht sphärisch durch den Einsatz von flächigen Sounds.

Mit „Return“ hat Stephen Parsick ein gelungenes Werk das im Doombient angesiedelt ist, herausgebracht. Die CD kann direkt bei ihm bestellt werden und wird in einer auf 300 Stück limitierten Auflage, deren CDs von ihm signiert sind, herausgegeben. Ein gelungenes Werk, vor allem durch die sehr schöne, hypnotische Suite „Return“. Die Freunde pulsierender Sequenzerrhythmen kommen hier voll auf ihre Kosten.

Stephan Schelle, Mai 2012

 
   

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