Pyramid Peak - Symmetry Zeitgleich mit Axel „Axess“ Stupplich’s Soloalbum „Zen“ erscheint im November ein neues Album von Pyramid Peak. Das Duo Axel Stupplich und Andreas Morsch legt drei Jahre nach „Roots“ ein neues Album vor. Ursprünglich wären Pyramid Peak im November 2020 in der Dechenhöhle aufgetreten. Aufgrund der Covid 19-Pandemie musste das Event allerdings abgesagt werden. So kann man sich nun mit dem neuen Album, das den Namen „Symmetry“ trägt, Musik der beiden nach Hause holen. |
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Thematisch
befassen sich die beiden auf dem neuen Album mit symmetrischen Mustern. Dazu
ist ein Text der Internetseite www.weltderwunder.de in englischer Sprache
abgedruckt. Hier ein Auszug: Symmetrische
Formen sind allgegenwärtig in der Natur, sozusagen als Grundmuster, das
sich im Verlauf der Evolution herausgebildet und bewährt hat. Symmetrien
sprechen uns an, denn wir schätzen Ordnung, Klarheit und Übersicht.
Vollkommene Bauprinzipien deuten wir instinktiv als Ausdruck von Gesundheit,
Robustheit und Stabilität. Ob eine gleichmäßig angeordnete Blüte, die Flügel
eines Vogels, die Streifen auf dem Fell der Zebras oder gar wir Menschen
selbst: Alle unterliegen den Prinzipien der Symmetrie. Doch lässt sich
alles auf reine Mathematik und Geometrie reduzieren? Was genau ist
Symmetrie? Wenn man ein Objekt einer Transformation unterzieht – also
dreht, spiegelt oder verschiebt, ist es genau dann symmetrisch, wenn es
nachher genauso aussieht wie vorher. Mathematiker unterscheiden zwischen
Punkt-, Achsen-, Rotations-, Kugelsymmetrie und noch zahlreichen weiteren
Varianten. Auch
wenn sich Pyramid Peak auf die „Berliner Schule“ als Grundlage berufen,
so haben sie doch sehr schnell einen eigenen Stil entwickelt, der nach
wenigen Momenten erkennbar ist. Das zeigen die beiden auch nach 30jähriger
Zusammenarbeit auf den sechs Tracks ihres neuesten Outputs „Symmetry“. Los
geht es mit dem zwölfminütigen „Countdown“. Dem Titel entsprechend zählt
eine Stimme vor dem im Hintergrund agierenden Sequenzer von Zehn auf Null
runter. Schon in dieser ersten Passage, die zwei Minuten in Anspruch nimmt,
steigert sich langsam die Dynamik und entwickeln sich die Harmonien und Flächen,
die dem Rhythmus hinzugefügt werden. Nach gut sieben Minuten kommt dann
eine Melodielinie hinzu, bei der wiederum von Zehn runtergezählt wird. Dem
schließt sich ein hymnischer Part an. Das ist typisch Pyramid Peak. Der
zweite Track „Transformation“ ist mit 15:39 Minuten Spielzeit der Längste
des Albums. Zunächst bauen die beiden Klanglandschaften auf, die sich
langsam entwickeln. Nach drei Minuten ändert sich das Bild und es kommt
langsam eine Melodie auf, deren Sound für Gänsehaut sorgt. Unterlegt ist
das zunächst von einem sanften Sequenzerrhythmus, der sich dann aber zu
einem pulsierenden Part entwickelt, während die Flächen im Hintergrund
leichtes John Carpenter-Feeling verströmen. Das ist aber nur eine Nuance,
die von den tollen Sequenzerparts sowie einer herrlichen Melodie, wie sie
nur Pyramid Peak hinbekommen, überstrahlt werden. Die Jungs spielen hier,
wie auch in anderen Tracks, mit der Dynamik, die zwischendurch variiert. Mit
sanften Harmonien beginnt dann das 13minütige Titelstück. Hier werden auch
Streichersounds eingebaut, die dem Track einen Soundtrack artigen Charakter
verleihen. Dann schichten die beiden einige Sequenzerparts übereinander und
spendieren dem Track noch eine eingängige Melodie-/Harmonielinie. Der
Leadsynthiesound erinnert dabei ein wenig auch an John Dyson, trägt aber
immer noch das Markenzeichen von Pyramid Peak. Ein traumhafter Track. Das
folgende 1:35minütige „Transfer“ ist lediglich ein Zwischenspiel, das
mit Geräuschen wie Türöffnen, Schritten, einer Autofahrt zwischen dem
Titelstück und dem 9:42minütigen „Constellation“ eine Verbindung
herstellt. „Constellation“
sorgt zu Beginn mit seinen ruhigen Flächen für eine entspannte Stimmung.
Nach wenigen Momenten legen die beiden dann eine sehr schöne Pianomelodie
darauf und ergänzen dies dann nach weiteren Momenten mit einem
Sequenzerrhythmus. Das Stück schwebt durch den Raum, auch wenn es nach gut
der Hälfte um einen Schlagzeugrhythmus ergänzt wird. Das letzte Stück ist
dann das 14:32minütige, epische „Dimension X“. Rhythmische Muster
starten in diesen Track, der sich immer weiter steigert und durch einen
gesprochenen Text nach gut zwei Minuten an Atmosphäre gewinnt. Ab Minute
Drei kommt dann für gut zweieinhalb Minuten ein pumpender Beat hinzu.
Danach wechseln die beiden in einen ruhigen, fast schon minimalistischen
Part, der dann aber spätestens ab Minute Sieben wieder an Dynamik und
Rhythmus gewinnt. Ein würdiger Abschluss ihres neuen Werkes. Das
aus Leverkusen stammende Elektronikduo Pyramid Peak hat auch nach 30 Jahren
nichts von ihrer Faszination verloren. „Symmetry“ enthält alle
Elemente, die man von den beiden Musikern erwartet. Damit schließt das neue
Werk nahtlos an das 2017’er Album „Roots“ an und verbindet herrlich
pulsierende Sequenzen mit eingängigen Harmonien/Melodien. Stephan Schelle, November 2020 |
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