Pyramid Peak - Caveland
 

Pyramid Peak - Caveland
Eigenvertrieb (2005)
9 / 73:40

Axel Stupplich, der als Axess Solo bereits zwei Stuioalben sowie mit Maxxess die CD „Contact“ veröffentlichte, ist seit Jahren Mitglied des Elektroniktrios Pyramid Peak (sie wurden 1999 als Newcomer des Jahres bei den Schwingungenwahlen gewählt). Dieses Trio aus dem Raum Leverkusen - neben Axel wirken noch Andreas Morsch und Uwe Denzer mit - gab im Oktober 2001 und im September 2002 zwei Konzerte an einem recht ungewöhnlichen Ort, nämlich in der Dechenhöhle bei Iserlohn.

Die drei hatten gut 120 Meter vom Haupteingang und 30 Meter unter der Erde in einer Felsgrotte ihre Synthesizer aufgebaut und nahmen die Besucher mit auf eine mystische Reise in die Tiefen der Erde. Nun liegt der Mitschnitt des am 28.09.2002 gespielten Konzertes mit dem passenden Titel „Caveland“ als CD vor. Gespielt wurde an diesem Abend neues Material, das die drei extra für dieses Konzert komponierten.
 

 

 

Aufgrund von technischen Problemen mussten die drei die seinerzeit live gespielten Parts im Studio neu einspielen. Gleich zu Beginn der CD erklingen gesampelte Tropfenklänge, die auf das unterirdische Event bzw. Thema einstimmen. Dann erklingen die ersten Synthieflächen und langsam entwickelt sich sehr stimmungsvoll der erste Track „Caveland“. Nach gut vier Minuten starten die Sequenzer und der über zehnminütige Titeltrack nimmt fahrt auf. Zu den Elektronikklängen wird der englische Text „In A Dark Time“ von Theodore Roetheke gesprochen. Die sehr schönen Sequenzerloops und Flächen sowie atmosphärischen Akkorde liegen in der Tradition der „Berliner Schule“ und des Eindhovener Stils á la Ron Boots und sind mit Tropfen-Samples und Echoeffekten gespickt.

Mit „The Mind Enters Itself“ haben die drei einen Track mit einer hinreißenden Melodie geschaffen. Mein persönlicher Anspieltipp!! Die Tracks gehen direkt ineinander über und wurden lediglich durch Geräuschsamples miteinander verbunden. So ist ein mehr als einstündiges kompaktes Werk entstanden. Neben acht Stücken des Höhlenkonzertes findet sich mit dem letzten Stück „Drifting“ ein Livemitschnitt auf dem Silberling, der am 25.04.2001 im britischen Jordell Bank (einem Planetarium) aufgezeichnet wurde. Stilistisch passt dieses Stück nahtlos in das übrige Material. Pyramid Peak ist mit dieser CD eine atmosphärisch dichte Scheibe gelungen. Wer „Berliner Schule“ mag, sollte hier unbedingt zugreifen.

Stephan Schelle, April 2005

 
   

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