Paul Ellis – Interstellar Nataraja Der amerikanische Elektronikmusiker Paul Ellis veröffentlicht im Herbst 2019 sein neuestes Album beim niederländischen Groove Unlimited Label. Es heißt „Interstellar Nataraja“. Nataraja ist Sanskrit, bedeutet so viel wie König des Tanzes und steht für eine Erscheinungsform des Hindu-Gottes-Shiva. In seiner Form als Nataraja führt Shiva einen kosmischen Tanz (tandava) auf, welcher den Prozess von Schöpfung, Zerstörung und Wiedererschaffung des Universums symbolisiert. (Wikipedia) |
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Die
Klanggemälde, die zu Beginn erstellt werden, wirken zunächst wie
zusammengewürfelt mit einer Spur Klaus Schulze-Feeling. Es klingt wie ein
Soundtrack, der die Erkundung einer anderen Welt untermalt. Nur langsam
entwickeln sich die Klangmuster, die eine eigenartige Stimmung verbreiten.
Im zweiten Part ändert sich dann das Klangbild. Rauschende Flächen und
flimmernde Synthiemotive sowie Sirenenartige Sounds wirken recht düster. Im
dritten Part wird es dann harmonischer. Es kommt auch zum ersten Mal eine
Melodielinie auf. Das klingt frisch und neu und gehört für mich zu den
Highlights des Albums, auch wenn sich eine gewisse monotone Stimmung breit
macht. Part vier besteht aus sich nur leicht verändernden Synthieflächen,
die wiederum recht bedrohlich wirken. Erst nach gut fünf Minuten schälen
sich dann harmonischere Parts heraus, die eine Prise „Berliner Schule“
aufweisen. In
Part fünf kommen Streichersounds und Harmonien auf, die aber eine mysteriöse
Stimmung verbreiten, sich dann langsam steigern. Auch dieser Part gehört zu
den Highlights des Albums. Part sechs beginnt zunächst mit rauschenden,
teils pulsierenden Synthies. Dann kommen einige harmonische Klangfolgen auf,
die sich mit mysteriösen Klangformationen abwechseln. Das wirkt sehr
spannend und außergewöhnlich. Im weiteren Verlauf kommen noch rhythmische
Elemente hinzu, die dem Part eine gewisse Eingängigkeit verleihen. Dieser
Part gehört auch zu den besseren Tracks des Albums. Harmonische,
schwebende und ambiente Klänge kommen dann in Part sieben auf, bei denen
Nathan Youngblood und Will Merkle beteiligt waren. Damit hat er den besten
Part ans Ende der CD gelegt, denn hier schwebt man förmlich im Raum. Einige
rhythmische Elemente sowie eine Akustikgitarre verfeinern den Track noch in
der zweiten Hälfte. Auf
seinem neuesten Output „Interstellar Nataraja“ hat der Amerikaner Paul
Ellis elektronische Spacemusik gepackt, die weniger auf Harmonien und
Melodien, sondern mehr auf Stimmungsbilder setzt. Dabei hat er ungewöhnliche
Klangskulpturen erstellt. Darüber hinaus entwickeln sich die Stücke nur
sehr langsam. Stephan Schelle, Oktober 2019 |
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