Ornah Mental - Testimony
 

Ornah-Mental - Testimony
QuixiteMusic (2004)
9 / 71:47

Mit „Testimony“ erscheint nach dreijähriger Pause das zweite Album von Ornah-Mental, das ein Bandprojekt vom Multiinstrumentalisten Dirk Schlömer darstellt. Vielleicht geht dem ein oder anderen ein Licht bei dem Namen auf, war Dirk doch Mitglied bei Ton Steine Scherben und hat darüber hinaus bei Neues Glas aus alten Scherben und Das Zeichen mitgespielt.

Neben Dirk gehört noch Carsten Agthe zur Band, mit dem er auch bei Das Zeichen zusammenarbeitet. Als weitere Gastmusiker sind Timothy Campling, Maria Ledwoch und Sonny Thet auf dem Album zu hören. Die CD eingelegt, betritt man unmittelbar eine andere Welt. Gitarren- und Keyboardsounds zu denen ein orientalisch angehauchter Dubsound erklingt, begrüßen den Hörer bei dem Eingangsstück „Redemption Dub“ dieser faszinierenden CD. Man kann sich sofort an diesen außergewöhnlichen, unter die Haut gehenden Sounds und Klängen laben. Ich jedenfalls war von diesem Opener sofort fasziniert und gefangen genommen.
 

 

 

„Cara-Wahn“ weist mit seiner Gitarre anfangs noch Südstaatenfeeling auf, doch dann kommen wieder diese orientalischen Geräusche und die atmosphärisch gespielte Gitarre und es werden rockige mit orientalischen Klängen vermischt. Das von Sonny Thet gespielte Cello passt sich gut dem Gesamtbild des Songs an und bildet hier einen Kontrapunkt zu den E-Gitarren. Und so geht es auf der CD munter und spacig-groovend sehr relaxt weiter. Während das Titelstück spacig mit Synthiesounds beginnt, vermittelt „And At The Speed Of Light” wieder diese asiatischen Rhythmen, mit hypnotischen Gitarren unterlegt, auf denen Streicherakkorde schweben.

In „Opensky’s Dream“ werden wieder Dub-Rhythmen und herrliche E-Gitarren-Linien geboten. Dirks Gitarren schweben über den hauptsächlich instrumentalen Songs, die nur spärlich mit Gesang versetzt sind. Zur Verstärkung des orientalisch/indischen Feelings kommen Akustikinstrumente wie Sitar, Congas und Djembe zum Einsatz, die die Magie der einzelnen Songs verstärken.

Man kann meines Erachtens diese Platte in keine Kategorie einordnen, weil sie die unterschiedlichsten Stilelemente aufweist. Da finden sich Versatzstücke aus Art-, Prog-, Psychedelicrock, Ambient, Weltmusik, Dub, Reggae und Trance, die zu einem wunderbaren Ganzen zusammengefügt werden. Ich kann nicht sagen warum, aber diese Musik zieht mich magisch an und lässt meinen Geist sowohl schweben wie auch schwingen. Den Hörer erwartet eine Reise in die inneren Sphären des eigenen Ich.

Stephan Schelle, März 2005

 
   

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