Nattefrost – Skaldic Themes Der dänische Elektronikmusiker Bjørn Jeppesen aka Nattefrost, hat sich in letzter Zeit auf die Veröffentlichung seiner Musik auf Vinyl eingestellt. So ist es dann auch nicht verwunderlich, wenn sein neuestes Werk, das den Titel „Skaldic Themes“ trägt, bei seinem Label Sireena Records erneut als LP herauskommt. Das Album erscheint am 17.11.2017 und ist in einer auf 300 Stück limitierten, farbigen Vinylausgabe erhältlich (mein Exemplar erstrahlt im kräftigen Grünton). |
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Die
erste LP-Seite enthält drei Stücke und beginnt mit dem neunminütigen
„Spirits Of The Dead“. Atmosphärische Synthiesounds zischen und wabern
am Anfang durch den Raum. Nach einer Weile kommen Klänge auf, die ein
wenige an Kraftwerk erinnern, ohne aber diesen Stil zu kopieren. Ein
Rhythmus, wie man ihn von seinen früheren Veröffentlichungen her kennt,
baut sich dann langsam auf und es wird äußerst rhythmisch. Es dauert eine
Weile bis sich dann ein pumpender Beat einstellt und sich nun auch eine
hinreißende Melodie hinzugesellt. Das ist alles andere als düster, wie es
vielleicht der Titel zu versprechen scheint. Den
zweiten Track hat Bjørn „Scandinavia“ genannt, der mit 4:39 Minuten zu
Buche schlägt. Auch dieses Stück klingt von der Klangfarbe her ein wenig
nach Kraftwerk. Ambiente Sounds werden mit einem pulsierenden Beat versehen
in den Bjørn dann die Worte Scandinavia einstreut. Dieser Track wirkt durch
seine ambiente Grundstruktur leicht düster, zeigt aber auch epische Züge. Der
dritte und letzte Track der ersten Seite ist das 4:45minütige „The Gate
Of The Gods“. Dieses Stück besteht aus einem treibenden Rhythmus auf den
Bjørn einige Synthiechöre im Stile der „Berliner Schule“ legt. Dieses
Stück hat er nicht allein komponiert und eingespielt, vielmehr ist dies
eine Zusammenarbeit von Bjørn Jeppesen und Tony Andersen, Kent Eskildsen
& Jens Peschke, die als The Navigator firmieren. Ein toller Track und für
mich das Highlight des Albums. Die
zweite LP-Seite beginnt dann mit dem längstem Stück des Albums, dem
11:30minütigen „The Longship“. Mit Donnergrollen beginnt dieser
Longtrack. Dazu sorgen die ungewöhnlichen und düstern Sounds dazu, dass
man sich eine Fahrt auf einem Wikingerschiff durch einen tosenden Sturm
vorstellen kann. Nach wenigen Momenten kommen dann aber Harmonien und ein
fesselnder Sequenzerrhythmus auf, die sofort gefangen nehmen. Es werden aber
auch Strukturwechsel eingebaut, die mit Soundeffekten zusammengehalten
werden, was den Eindruck einer Schiffsreise noch verstärkt. Dieser Track
gehört ebenfalls zu den Highlights des Albums, denn in diesem Stück
scheint Bjørn all seine Stärken gebündelt zu haben. Das
Album endet dann mit dem 4:33minütigen „Illusions Of Past &
Future“. Dieses Stück bietet auch wieder einen gesprochenen Text der aus
der Feder von Sarah Elgeti stammt, die diesen auch aufgenommen hat. Der
Track beginnt zunächst sehr symphonisch und wechselt dann in einen Part,
der sehr nach Jean Michel Jarre klingt. Sarah spricht dann den Text in einem
sehr sphärischen Part, der aus Meeresrauschen besteht. Dem schließt sich
dann erneut eine sehr symphonische Passage an. Bjørn
Jeppesen aka Nattefrost hat seinen ganz eigenen Stil gefunden, den er stetig
weiterentwickelt. Auf seinem neuesten Album „Skaldic Themes“ zeigt er
verschiedene Gesichter, die mal rhythmisch, dann wieder recht ambient
ausfallen. Stephan Schelle, November 2017 |
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