Michael Brückner –
Winter’s Nightmares – Dreams Of Spring Der Elektronikmusiker Michael Brückner veröffentlichte am 06.03.2025 sein neuestes Album unter dem Titel „Winter’s Nightmares - Dreams Of Spring“. Es ist der vierte Teil seiner „Drones, Atmospheres And Dreamscapes“-Reihe. Das macht schon deutlich, das er auf dem Album weniger im Umfeld der „Berliner Schule“ unterwegs ist, sondern eher mit seinen Klängen atmosphärische Klangbilder erschafft. |
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Eine
eher technische Anmerkung: Los geht es mit dem mehr
als halbstündigen „Sub-Lunar Winter“. Da sind zunähst atmosphärische
Sounds und elektronisch erzeugte Windgeräusche zu vernehmen. Michael
bereitet den Hörern zunächst eine etwas „trostlose“, melancholische
Stimmung. Das wirkt aber keineswegs bedrückend, sondern eher entspannend.
Durchzogen wird das durch weit gezogene Klänge. Nach etwas mehr als acht
Minuten kommen gar futuristisch anmutende Klänge auf, die mich gedanklich
in eine andere Welt transformieren. Das hat einen leicht surrealen
Charakter. Der Spannungsbogen wird durch immer wieder sich verändernde Klänge
und die Dynamik hoch gehalten. Auch kommen ein paar Sprachsamples hinzu, die
ein wenig an „Blade Runner“ erinnern. Melodien oder durchgängige
Harmonien, findet man in diesem Stück nicht. Als nächstes kommt mit
dem fast 36minütigen „The Grass, The Water & The Sky“ ein weiterer
Longtrack ans Ohr. Sanfte Klanglandschaften, die harmonischer wie im ersten
Track anmuten, eröffnen dieses Stück. Zeitlupenartig bewegt sich das Stück
durch den Raum. Nach etwa vier Minuten kommen dann Harmoniebögen auf und es
entwickelt sich eine wohlige Stimmung. Im Verlauf kommen etwas
metallisch/rhythmische Klänge hinzu. Der Track bleibt aber über die volle
Länge sehr entspannt. Abgeschlossen wird das
Album mit dem fast elfminütigen „Drive The Cold Winter Away“. Auch
dieses Stück beginnt mit herrlich sanften Harmonien, in das sich
Vogelgezwitscher einfügt. Das hat was von einem musikalischen Frühlingserwachen.
Dieser Track ist auch gleich der melodischste des Albums. Bei der Musik kann
man förmlich vor dem geistigen Auge die Schneeglöckchen und Krokus ihre Blüten
entfalten sehen. Ab der Hälfte kommt dann ein Sequenzerrhythmus auf, der
den Track nun in Richtung „Berliner Schule“ schiebt. Melodie und
Klangfarben wirken dabei eine Spur sakral. Auf „Winter’s
Nightmares – Dreams Of Spring“ hat Michael Brückner hauptsächlich
elektronische Klanggebilde erstellt, die Stimmungen erzeugen sollen.
Melodien findet man – bis auf den Abschlusstitel „Drive The Cold Winter
Away“ - nicht auf diesem Album. Das macht auch schon der Untertitel des
Albums „Drones, Atmospheres And Dreamscapes“ deutlich. Hier zeigt sich
aber erneut die Vielseitigkeit, die Michael Brückner in seinen Produktionen
an den Tag legt. Stephan Schelle, April 2025 |
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