Michael Brückner And Guests – Eleventh Sun -
Revisited Neben seinem 100. Album („100 Million Miles Under The Stars“), dem ersten beim SynGate Records, das er 2012 dort veröffentlichte, erschien im gleichen Jahr als erste Veröffentlichung des SynGate-Unterlabels „Luna“, wofür er auch das Logo entwarf, das Album „Eleventh Sun“. Zum zehnten Albumjubiläum und dem Jubiläum zu 30 Jahren Elektronikmusik veröffentlicht Michael Brückner nun das Album „Eleventh Sun“ neu. |
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Bei
der Neuinterpretation der Stücke konnte Michael folgende internationale
Musiker gewinnen: ZenSugar (aka Chari Chuang), Robert Rich (USA), Mathias
Grassow (Deutschland), Markus Reuter (Deutschland), Forrest Fang (USA) und
Jan Peter Schwalm (Deutschland). Im
Original hatte Michael Brückner sechs Ambientstücke veröffentlicht, die
ruhig durch den Raum zogen. Diesen Tracks haben sich sechs unterschiedliche
Musiker angenommen. Den
Beginn macht ZenSugar (aka Chari Chuang), die den Titel „Caspiquan Part 1
(Liz In Mink)“ um fast dreieinhalb Minuten gekürzt hat. Sie hat einige
Sounds und Samples herausgenommen, so dass ihre Version noch weicher und
ambienter wirkt. Ähnlich
geht es im nächsten Track „Purjah“ zu, den Robert Rich zunächst noch
ambienter spielt und mit weicheren Sounds versehen hat. Nach etwas mehr als
zwei Minuten kommt aber ein leicht pulsierender Rhythmus auf, der sich
deutlich vom Original unterscheidet und aus der neuen Version eine
hypnotische Variante macht. Dem
11:24minütigen industriell/ambient Stück „Chalamé“ verleiht Matthias
Grassow in der „ReVisited“-Version einen druckvollen Rhythmus. Auch bei
ihm zeichnet sich eine recht unterkühlte Stimmung ab. „Caspiquan Part 2
(Liz At The Sea)“ hat sich dann der US-Amerikaner Forrest Fang angenommen.
Er erweitert das Klanggebilde um einige asiatisch wirkende Klangtupfer, was
dem Track gut zu Gesicht steht. Deutschland
bester Touchgitarrist, Markus Reuter, hat sich „Kathroo Industry“
vorgenommen. In seiner um fast einer Minute längeren Version bietet er ein
anderes, stellenweise etwas härteres Klangbild, ohne aber die Grundstimmung
des Originals aufzuheben. Der
von Jan Peter Schwalm interpretierte zwölfminütige Abschlusstrack
„Agens“, ist in seiner „ReVisited“-Version ambienter gestaltet und
verzichtet gänzlich auf den wunderbaren Sequenzerrhythmus des Originals.
Was für mich zum Highlight des Originals zählte, wirkt für mich in dieser
Version schwächer. Die
unterschiedlichen Musiker haben sich die Originale von Michael als Grundlage
genommen und mal mehr und mal weniger verändert. Es ist eine sehr spannende
Neueinspielung geworden, bei der für mich aber das Original besser
abschneidet. Wer das Original noch nicht besitzt kann auch eine DoppelCD
erwerben, auf dessen zweitem Silberling das Original aus 2012 zu finden ist
und sich so die favorisierten Versionen auswählen. Stephan Schelle, Oktober 2022 |
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