Mario Schönwälder – Traum & Trauma
 

Mario Schönwälder – Traum & Trauma
Manikin Records (2015)

(
2 Stücke, 40:55 Minuten Spielzeit)

Seit Jahren ist der Berliner Elektronikmusiker mit seinen beiden Freunden, dem Niederländer Bas Broekhuis und dem aus der Nähe von Moers stammenden Detlef Keller als Trio (kurz BK&S)  unterwegs. In dieser Zeit hat er sich hauptsächlich mit der Musik dieses Trios oder mit Kollaborationen mit anderen Musikern wie mit Thomas Fanger oder Frank Rothe gewidmet. Sein letztes Solowerk „Solotrip“ aus dem Jahr 1996 liegt mittlerweile gut 20 Jahre zurück. Im Herbst 2015 ist eine 41minütige EP unter dem Titel „Traum & Trauma“ erschienen.

 

 


Auf der EP sind die beiden Longtracks „Traum“ (19:44 Minuten) und „Trauma“ (21:11 Minuten) enthalten. Entstanden ist die Musik im Sommer 2015 in den Monaten Juli und August. Während die Musik von BK&S sehr melodisch ist, kann Mario auf seiner Solo-EP „Traum & Trauma“ seine andere musikalische Seite ausleben.

Weite Flächen eröffnen zunächst das Stück „Traum“ die anfangs an Sounds der Marke Vangelis erinnert. Dahinein platziert er einige elektronische Effekte, die mal flirren, dann wieder zischen. Berliner Schule-mäßige Flächen ziehen durch den Raum und bilden so ein harmonisches aber weniger melodiöses Klanggebilde. Nach einigen Minuten kommen leichte rhythmische Muster auf, die aber nur verhalten durch den Raum ziehen, während Mario einige, teils lang gezogene Klangtupfer hinzufügt. So schreitet dieser erste Track langsam dahin und entwickelt sich stetig weiter.

Das zweite Stück „Trauma“ beginnt mit Synthiechören, zeigt sich aber zunächst durch seine Klangfarben, dem Titel entsprechend, als surreale Klangcollage. Insgesamt ist das Stück, das auch einige rhythmische Muster zeigt, doch düsterer gehalten, als der erste Track. Mario zaubert hier eine Atmosphäre, die an Traumsequenzen erinnert.

Mit der EP „Traum & Trauma“ hat der Berliner Elektronikmusiker Mario Schönwälder nach Jahren mal wieder Zeit gefunden ein Solowerk zu veröffentlichen, das in der Tradition seiner bisherigen Alben steht. Dabei hat er den Titeln entsprechend zwei Tracks mit unterschiedlichen Stimmungsbildern erschaffen. Ein Werk für Freunde der „Berliner Schule“.

Stephan Schelle, März 2016

 
   

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