Marcator – PanAroma
Reincarnations Hinter dem Projektnamen Marcator verbirgt sich der Musiker Jürgen Petersen, der auch als Adrian Marcator firmiert. Auf seiner Homepage erklärt er in seiner Biografie: Seit über drei Jahrzehnten steht der Musiker Marcator für stilistische Vielfalt, emotionale Tiefe und ein feines Gespür für musikalische Atmosphären. Den entscheidenden Wendepunkt markierte das Jahr 1993, als ihm das renommierte Label BSC Music einen Plattenvertrag für sein Sub-Label Prudence anbot. Zuvor hatte Marcator seine Werke überwiegend im Eigenverlag veröffentlicht. |
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Am 13.06.2025 ist
„PanAroma Reincarnations“, der zweite Teil der PanAroma-Trilogie
erschienen. Darauf widmet er sich der musikalischen Vergangenheit. In
diesem Werk erweckt Marcator eigene Kompositionen aus früheren Jahrzehnten
zu neuem Leben – mit modernen Arrangements und frischen Klangfarben.
Einige der Originalstücke sind über 40 Jahre alt. Neben
neu interpretierten Songs enthält das Album auch Instrumentalversionen von
Vokalstücken der letzten drei Alben. Ein besonderer Höhepunkt ist der
abschließende Track „Nowthennow“ – eine Sessionaufnahme aus den
1990er-Jahren, die beim digitalen Aufräumen wiederentdeckt wurde. Die
Originalbesetzung ist nicht mehr rekonstruierbar, doch Marcator gab dem Stück
einen neuen musikalischen Rahmen und machte es damit zum Ausgangspunkt für
die Wiederbelebung weiteren Archivmaterials. Das
Cover-Artwork stammt erneut von Jens Rusch. Es basiert auf dem Originalmotiv
des ersten Albums und wurde für Reincarnations mithilfe künstlicher
Intelligenz neu interpretiert. Ich muss vorausschicken,
das ich die bisherigen Alben von Marcator nicht kenne, so dass ich hier
keine Unterschiede zu den Originalen beschreiben kann. Ein Dutzend Stücke enthält
das Album, beginnend mit dem sechseinhalbminütigen „Yearning“. Mit
einem sanften Rhythmus und einer eingängige Melodielinie startet das Stück,
das im Verlauf durch Bass und Gitarre sowie einem Schlagzeugrhythmus eine
atmosphärisch rockende Note bekommt. Es kommen aber auch singende
Gitarrensounds auf. Eine schöne Kombination aus atmosphärischen, leicht
rockigen und elektronischen Klängen. Mit Akustikgitarre
startet dann das Stück „There’s A Choice 2025“. In der zweiten Hälfte
kommen dann auch noch E-Gitarrenklänge hinzu. Das kommt in die Nähe der
verträumten Akustikstücke von Acts wie Blonker & Co. „Mariposa“ wirkt in
den ersten Momenten mit der Akustikgitarre wie Progressive Rock der 70’er
Jahre. Dann kommt aber erneut eine sanfte Melodie mit atmosphärischen
Gitarrenklängen auf. Das ist Musik zum Relaxen. „Treibholz“ erinnert
vom Rhythmus zu Beginn an Eroc’s „Wolkenreise“, wechselt aber schnell
in eine andere Richtung, die vom Gitarrenklang in den US-amerikanischen
Westen weist. Und in „Garten des Zen 2025“ kommt eine leichte Spur
asiatisches Feeling auf. Hier ist aber auch wieder eine Gitarrenmelodie die
Grundlage des Stückes. In diesem Fall erinnert mich das Gitarrenspiel auch
ein wenig an die deutsche Band Nautilus. Unterlegt ist das Ganze mit
elektronischen Klängen und in der zweiten Hälfte kommt dann noch eine
Saxophonmelodie auf. Den Namen „Luthien“
kennen die Tolkienfans aus seinen Büchern. Marcator hat einen verträumten,
gleichnamigen Titel auf dem Album. Ein Stück das zunächst von Flötenartigen
und später von Gitarrenklängen bestimmt wird. Akustikgitarre und Bass
leiten dann zunächst in das Stück „One For Everyone“ ein. Nach wenigen
Momenten setzen dann Keyboardklänge und ein Schlagzeugrhythmus ein, auf die
sich nach gut einer Minute dann eine Gitarrenmelodie legt. Die weiteren Stücke
gehen in die gleiche Richtung, wobei „Dalliance“ durch einen schönen,
luftigen Groove besticht, der einen gedanklich an einen sonnendurchfluteten
Strand beamt. Geigenartige Klänge und eine Passage auf einer Sitar die von
Perkussion untermalt werden, erweitern das Klangspektrum. Den Abschluss bildet
dann das fast zehnminütige „NowThennow“. Die Sessionaufnahme hat
Petersen in seinem Archiv gefunden und ins heutige Klangbild transformiert.
Das Stück beginnt mit einer sanften Gitarrenmelodie, die von flächigen
Sounds untermalt wird und mit leichten Percussion unterlegt wurde. Im
Mittelteil geht es dann in arabische Gefilde, was sich sowohl durch das
Klangbild als auch die Percussion und die Melodie zeigt. Auch ein Didgeridoo
kommt hier zum Einsatz. Das Stück steigert sich immer weiter, bis es dann
zum Ende hin wieder sehr atmosphärisch ausklingt. Marcator, das Projekt
von Jürgen Petersen, legt mit „Panorama Reincarnations“ ein sehr
atmosphärisch dichtes und entspanntes Werk vor, das vor allem durch die
herrlichen Melodien besticht. Die relaxte Stimmung wird immer wieder von
sanft rockigen Passagen durchzogen. Stephan Schelle, September 2025 |
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