Lichtregen - Same
 

Lichtregen - Same
sabb.art records  (2009)
(4 Stücke, 20:46 Minuten Spielzeit)

Lichtregen nennt sich ein Duo aus Österreich, das in 2006 gegründet wurde und mit der gleichnamigen EP-CD im Bereich der elektronischen Musik eine erste Duftmarke setzt. Der Name Lichtregen leitet sich unter anderem auch vom Gitarrensound ab, welcher wesentlich zum Soundcharakter ihrer Musik beiträgt. Hinter dem Projektnamen verbergen sich Gerd Holler (Gitarre und Programmierung) und Thomas Fleckl (Keyboards, Synthesizer, Bass und Programmierung). Derzeit arbeiten die beiden an einem Longplayer und haben auch vor, im Jahr 2010 live aufzutreten.

 


Aber kommen wir erst einmal zu der vorliegenden EP, die im Frühjahr 2008 auf dem eigenen Label sabb-art.records, veröffentlicht wurde und die schon mal Appetit auf das kommende Album machen soll. Selbst sagen die beiden über ihre Musik: „Basierend auf der Idee, mystische und metaphysische Erkenntnisse in Musik umzusetzen, begann Gerd Holler seine bisher traditionell an Pop- und Rockmusik orientierten Kompositionen experimentell zu erweitern, durch dimensionsübergreifende und -verbindende, harmonisch gestaltete Klangformen und -räume, in Songstrukturen zu fassen und zu manifestieren.“

Vier Stücke enthält die CD, deren Laufzeiten zwischen 2:48 und 7:29 Minuten liegt. Den Beginn macht das Stück „Lichtregen“, das recht sphärisch mit Synthieklängen startet, aber schon die ersten Töne der E-Gitarre zeigen, dass die beiden die Musik von Mike Oldfield nicht nur kennen, sondern auch lieben, denn die Licks erinnern sofort an den großen Briten. Die E-Gitarre ist hier auch das bestimmende Instrument, das mit Synthieflächen und Drumprogrammierung unterlegt wird. Weitere Sounds erinnern auch an das Alan Parsons Projekt, was die Musik recht eingängig macht.

An den Opener schließt das mit 2:48 Minuten Länge recht kurze „Die Reise“ an. Ein sehr schönes basslastiges Gitarrenintro, gefolgt von Synthieflächen/-melodielinien bestimmen das Bild. Dieser Track gefällt mir recht gut. Im folgenden „Der Traum“ geht es wie schon beim Titelstück wieder sehr Oldfield-lastig zu. Die Gitarren-Variationen sind nicht weit vom Opener entfernt, so dass zunächst der Eindruck entsteht, als würde sich das Stück „Lichtregen“ wiederholen. Im Verlauf nimmt das Stück dann aber etwas an Fahrt auf und wird interessanter.

Der letzte Track „Seelenmorgen“ ist mit Streichersounds und einer E-Gitarre, die mich sehr an die Nautilus-Alben erinnert, wieder etwas sphärischer gestaltet. Mit diesem Stück wird man sanft aus dem Album herausgeleitet.

Lichtregen haben auf ihrer ersten Veröffentlichung kein Meisterwerk geschaffen, aber die Musik der beiden, die irgendwo in der Schnittmenge von Mike Oldfield, Alan Parsons und Nautilus liegt, geht gut ins Ohr. Es wäre aber zu wünschen, dass die beiden auf ihrem Album etwas mehr Abwechslung bieten und darüber hinaus eine eigene Handschrift erkennen lassen. „Lichtregen“ ist somit ein solider Erstling, der noch Luft nach oben hat. Hörproben gibt es auf der Internetseite www.myspace.com/lichtregen.

Stephan Schelle, März 2009

 
   

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