Klaus Schulze – Another Green Mile Am 25.11.2016 erscheint mit der CD „Another Green Mile“ eine Album von Klaus Schulze, das anno 2002 in der limitierten Box „Contemporary Works II“ enthalten war. Diese Box enthielt fünf CDs und ist ursprünglich von Manikin Records veröffentlicht worden. Somit erscheint ein Teil der Musik der lange vergriffenen Box jetzt beim deutschen Label mig. Neben den fünf Titeln der 70minütigen OriginalCD wurde als Bonus noch ein Stück von der 10. CD der 2000’er Box „Contemporary Works 1“ hinzugefügt. |
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Die
ersten vier Stücke gehen nahtlos ineinander über und haben darüber hinaus
auch einige Gemeinsamkeiten, so dass sie wie ein Longtrack von ca. 42
Minuten Länge wirken. Es beginnt mit „Between Twilight And Dawn“, bei
dem Tobias Becker seine Oboe in den Vordergrund stellt, während Klaus
herrliche Flächen im Hintergrund aufbaut, auf denen die Oboe, die nach
moderner Klassik klingt, ihren Reiz verbreitet. Aber auch emotionale und
wehmütige Momente entlockt Becker seinem Instrument. Im
zweiten Stück „In The Streets, In The Rain“ kommt dann eine Stimme
dazu, die einen undefinierbaren Text in einer Art Fantasiesprache singt. Sie
unterscheidet sich von der Julia Messengers, daher nehme ich an, dass es
sich um Audrey Motaung handelt, die hier sehr tieftönig ans Werk geht. Das
Ganze bekommt dadurch einen ethnischen Touch. Stimme und Klaus’ Musik
passen hier hervorragend zusammen und ergeben ein ambientes Flair. Arabisch
anmutende Percussion leiten direkt in den dritten Titel „The Wisdom Of The
Leaves“ über. Durch den Einsatz eines Blasinstrumentes (eine quäkende
Oboe und evtl. eine arabische Flöte) kommen in diesem Stück zu dem
stoischen Rhythmus arabische Klangfarben auf. Ein Titel wie aus 1.000 und
einer Nacht. Dem schließt sich dann nahtlos „The Story Does Unfold“ an,
das den Percussionrhythmus und die Klangfarben von „The Wisdom Of The
Leaves“ zunächst übernimmt und durch Gesangsspuren ergänzt. Zum Ende
hin wird der Titel ruhiger und Flächen und Oboe bestimmen dann den Ausklang
des Stückes. Ein
Bruch kommt dann mit dem fünften Originalstück auf, dem 29minütigen
„Follow Me Down, Follow Me Down“, was vor allem am hypnotischen Beat
liegt, der jetzt aufkommt. Tolle Rhythmen aus dem Drumcomputer machen sich
breit, auf denen Klaus wunderbare Melodiemuster spielt und einige Flächen
in den Hintergrund legt. Dann kommen langgezogene Gitarrensounds auf (oder
kommen die von einer Violine?), die fast wie aus dem Synthie klingen. Im
weiteren Verlauf werden immer mal wieder von Mickes kurze Einsprängsel auf
der Gitarre eingeworfen. Insgesamt ein absolut hypnotischer Track, der die
Sinne vernebelt. Das
5:23mintige Bonusstück trägt auf der Neuveröffentlichung den Titel
„Voice’n’Harmony“. Dabei handelt es sich um einen Track der auf der
10. CD („Adds & Edits“) der „Contemporary Works 1“ unter dem
Titel „Vox’n’Harmony“ erschienen ist. Dieses Stück hatte Klaus
Schulze zusammen mit der Sängerin Julia Messenger eingespielt.
„Voice’n’Harmony“ ist ein wunderschöner rhythmischer Track, der von
Julia mit ihrer Gesangsstimme, die sie als Instrument nutzt (sie singt
keinen Text), veredelt wird. Absolut hypnotisch. All
diejenigen Freunde der Elektronikmusik bzw. von Klaus Schulze, die die
limitierte Box „Contemporary Works 2“ nicht ergattern konnten, kommen
Ende November 2016 zumindest in den Genuss eine der fünf CDs aus der Box zu
erwerben. Auf der CD bietet Klaus beste ambiente, hypnotische
Elektronikmusik mit leichtem modernem Klassikeinschlag. Stephan Schelle, November 2016 |
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