KelMen - Results KelMen, das ist die Kooperation der beiden Elektronikmusiker Detlef Keller und Michael Menze. Der Projektname setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der Nachnamen zusammen. Bereits am 17.12.2022 haben die Beiden ein sehr schönes Konzert in der Stadtkirche in Moers absolviert und das Ergebnis ihrer Zusammenarbeit präsentiert. Und Ergebnis ist auch das Stichwort für ihr erstes Album, es trägt nämlich bezeichnender Weise den Titel „Results“. |
|
|||
Nach
ca. einer halben Stunden war klar, dass wir ganz viel Spaß miteinander beim
Musizieren hatten und so entwickelten sich in mehreren Sessions peu á peu
musikalische Ideen, die dann in vier RESULTS auf unserer CD endeten. Die
Beiden haben aber nicht allein agiert, sondern mit Dirk Brand einen
richtigen Rockschlagzeuger bei einigen Stücken zur rhythmischen Unterstützung
dazugeholt. Dirk hat unter anderem in den Bands Subsignal,
Axxis sowie im Gregor Hilden Organ Trio gespielt und versteht sein Handwerk
perfekt. Michael Menze dazu: Bei
einigen Tracks haben wir Dirk mit ins Boot geholt: Bei den ruhigen Passagen
spielte Dirk bewusst Beckenwirbel etc., um den ruhigen Flow zu unterstützen,
bei den „Drive“-Passagen hat er es als Hard-Hitter einfach mal krachen
lassen. Vier
Stücke mit Laufzeiten von 9:52 und 32:22 Minuten Spielzeit finden sich auf
dem Silberling, die beim letztjährigen Konzert von Detlef und Michael in
der Stadtkirche in Moers teilweise schon in abgewandelter Form gespielt
wurden. Durch den Drummer bekommen die Stücke auf dem Album aber einen
weiteren Aspekt. Los
geht es mit dem 20:23minütigen „First Result“. Nach einigen Klängen,
die an Vangelis erinnern, kommt nach wenigen Momenten eine Art Saxophonsound
auf, der aber sehr arabisch klingt und sich zunächst mit einer weiblichen
Stimme verbindet. Das klingt sehr erhaben und man kann sich förmlich in
ferne Länder träumen. Nach etwas mehr als drei Minuten kommen dann langsam
ein Sequenzerrhythmus und ein dröhnender Synthie auf und wechseln in einen
anderen Part, der jetzt mehr in der „Berliner Schule“ verortet ist, aber
immer noch diesen ethnischen Touch besitzt. Der Track verwandelt sich
langsam und bekommt nach etwa fünf Minuten eine Melodielinie, die klanglich
stark in Richtung Klaus Schulze weist. Das Ganze klingt aber sehr eigenständig,
frisch und überzeugt auf ganzer Länge. Im
Opener ist Dirk Brand noch nicht beteiligt, er stößt dann erst im zweiten
Track dazu. Der zweite Track nennt sich dann bezeichnender Weise „Second
Result“ und ist mit 32:22 der längste Track des Albums. Dieser beginnt
mit leicht unheimlich wirkenden Synthsounds, zu denen Dirk Brand schon
einige Streicheleinheiten an den Becken hinzufügt. Schnell kommen aber
schon Harmonien und leichte Melodiebögen auf und KelMen lassen die Synthies
öfter zirpen und zischen. Auch einige Schlagzeugrhythmen auf den Toms
sorgen für Akzente. Das passt alles sehr gut zusammen und erinnert hier
auch an das Schlagzeugspiel von Tommy Betzler. Nach vier Minuten kommt ein
heller Synthsound auf, der nun die Melodielinie bestimmt. Das ist sehr
atmosphärisch. Nach fünf Minuten schlägt Dirk Brand dann das erste Mal
wie ein Rockschlagzeuger kurz die Felle und gibt den Startschuss für einen
sehr schönen Part mit Sequenzerrhythmen und einer Mellotron artigen
Melodie. Das ist klasse gemacht und zeigt wie gut die Drei sich hier
zusammengefunden haben. Der Track wird durch Aufschichtung weiterer Klänge
und Effekte immer weiter ausgebaut und erhält so einen großen
Spannungsbogen. Da kommen dann auch mal Klänge auf, die an Robert Schroeder
denken lassen. Nach ca. 17 Minuten flirren dann die Sequenzer und es
entspinnt sich eine druckvolle Passage, bei dem auch Dirk Brand hinter den
Schlagfellen den Track gut mit vorantreibt. Vor allem der Part ab Minute
24:20 ist einfach nur betörend, da er nun so richtig mitrocken kann. Dieser
Part ist für mich das absolute Highlight, da Elektronik auf Rock trifft.
Wow, was für ein Stück. Als
nächstes steht dann der 9:52minütige Track „Third Result“ an. Mit
monumentalen Klängen beginnt das Stück. Nach ca. anderthalb Minuten kommt
dann eine wunderbare Passage auf, die die Hörer magisch in ihren Bann
zieht. So treibt das Stück dahin, in das dann Detlef einige Pianotupfer
einspinnt. Ein symphonisch/elektronisch, hypnotischer Track. Der
letzte Track ist dann „Fourth Result“ benannt, der es auf 12:41 Minuten
Spielzeit bringt. Der Track beinhaltet eine sehr romantische Melodie, so wie
man das von Detlef Keller her kennt. Auch hier sorgt Dirk Brand am
Schlagzeug für weitere Akzente. Nach gut fünf Minuten ändern sich dann
Rhythmus und Melodie sowie Klangfarbe der Synthies. Ein pulsierender
Sequenzer und Mellotron artige Sounds sorgen nun für Schulze-Fieber, während
Dirk Brand mit seinem Schlagzeug den Track zu etwas Besonderem macht. Man
kann von Glück behaupten, dass sich Detlef Keller und Michael Menze zu
einer Kooperation entschlossen haben und Dirk Brand als Schlagzeuger
gewinnen konnten. Das Duo KelMen und Schlagzeuger Brand haben mit
„Results“ ein klasse Elektronikalbum eingespielt, das nicht nur in
Richtung „Berliner Schule“ weist sondern mit genug Eigenständigkeit
aufwartet. Das Album ist eine absolute Empfehlung. Stephan Schelle, Juni 2023 |
||||