Johan Tronestam – Cosmic Drama II Im Jahr 2019 brachte der schwedische Elektronikmusiker Johan Tronestam sein Album „Cosmic Drama” beim Groove Unlimited Label heraus. Gut vier Jahre später erscheint im Frühjahr 2023 der Nachfolger unter dem Titel „Cosmic Drama II”. Schon auf dem 2019’er Album zeigte Tronestam, dass er nicht nur von Musikern der elektronischen Musik inspiriert wurde, sondern seine Wurzel auch im Rock-/Prog-Bereich liegen. Dies führt er auf dem neuen Album fort. |
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Johan
Tronestam schreibt im Booklet über das Album: „Cosmic Drama II“ ist
das letzte Album meiner musikalischen Weltraumreise, die Far Away, Space
collection, Cosmic Drama, Next Step und Cosmic step umfasst. „Cosmic Drama
II“ hat sieben Tracks, die uns tiefer in das Unvorstellbare führen. Mit
diesem Album habe ich das Gefühl, dass ich das Ende meiner Interpretationen
erreicht habe. Johan
hat wie schon auf dem Vorgänger Stücke mit hymnischem Charakter und
spacigen Sounds eingespielt, was sich gleich schon im 10:56minütigen Opener
„Reveals The Invisible” zeigt. Ein pulsierender Sequenzerrhythmus
schiebt sich zunächst aus dem Off langsam in den Vordergrund. Darauf setzt
er dann sehr eingängige, flächige Harmonien, die schon zu Beginn für Gänsehaut
sorgen. Das klingt dabei eine Spur nach Tangerine Dream. Nach gut
zweieinhalb Minuten kommt dann eine vom Piano getragene, sanfte Melodie auf,
die mit Synthchören verfeinert wird. Dem
folgt dann das 11:44minütige „Interstellar Space Part II”. Schwebende
Sounds und flirrende Synthies sowie eine Synthstimme/-harmonie, die an Pink
Floyd’s „Wish You Were Here“-Phase erinnert, leiten dann in dieses Stück
ein. Damit bietet Tronestam nicht nur Musik für die Elektronikpuristen,
sondern auch für die Proggies unter uns. Schnell wird aber deutlich, dass
Johan hier sein eigenes Ding macht und die floydige Eröffnung in einen
spacigen Track verwandelt. Beim Hören hat man das Gefühl, als würde ein nächtlicher
Sternenhimmel sich über einem öffnen und intensiv erstrahlen. Nach gut
drei Minuten kommt dann eine wunderbare Melodielinie auf. Nach weiteren
Minuten wird es dann aber auch rhythmischer und dynamischer. Auf
12:44 Minuten bringt es dann das Stück „The Seven Sisters”. Auch dieser
Track beginnt mit schwebenden Klangformationen und entwickelt sich langsam.
Hier kommt mir der Steven Spielberg-Film „Unheimliche Begegnung der
dritten Art“ in den Sinn. Johan verbindet hier wieder sanfte
Sequenzerrhythmen mit herrlich symphonisch, hymnisch und spacigen Harmonien,
in die man sich fallen lassen und in andere Sphären tauchen kann. „Inconceivable”
ist mit seinen 9:30 Minuten Spielzeit der kürzeste Track des Albums. In
diesem Stück geht es in den ersten drei Minuten fast zeitlupenartig und
spacig zu. Erst dann spendiert Johan dem Stück wieder hinreißende
Harmonielinien. Das ist einfach traumhaft. Nach
dem 12:43minütigen „Is Time On Our Side” ist das 10:47minütige „A
Theory Of Everything”, wie im Booklet zu lesen ist, eine Hommage an
Stephan Hawking für seine immensen Leistungen, die für Johan von großem
Interesse und großer Inspiration waren und eine Leidenschaft in seiner
musikalischen Arbeit darstellen. Mit
dem 11:20minütigen „The Final Drama” endet dann nicht nur das Album,
sondern auch Johans „Cosmic Drama”-Serie. Dieser letzte Track wirkt
stellenweise ein wenig melancholisch und hymnisch zugleich. Doch sobald auch
hier der Sequenzer einsetzt, erhellt sich die Stimmungslage wieder. Eine
weibliche Stimme trägt im letzten Teil einen Text vor. „Cosmic
Drama II” ist ein würdiger Abschluss von Johan Tronestams kosmischer
Reise. Der schwedische Elektronikmusiker hält das Niveau des Vorgängeralbums
und liefert erneut ein hervorragendes Album ab. Wie
schon bei „Cosmic Drama“ ist die Musik auf „Cosmic Drama II“ ein ums
andere Mal im Fahrwasser der „Berliner Schule” unterwegs, wirkt aber
trotzdem sehr eigenständig. In „Interstellar Space Part II” sind gar
einige Sounds herauszuhören, die an „Wish You Where Here” von Pink
Floyd erinnern. Ein klasse Album- nicht nur für Elektronikmusikfreunde. Stephan Schelle, März 2023 |
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