Jerome Froese - Neptunes
 

Jerome Froese - Neptunes
moonpop music (2005)

Jerome Froese, seit Anfang der 90’er eine Hälfte von Tangerine Dream, geht seit Jahren eigene Wege, in dem er unter seinem Namen Solo-CDs veröffentlicht. Seine Musik war vor allem geprägt von modernen Klängen, die in Richtung Techno wiesen, was zum Teil auch auf den Tangerine Dream-Veröffentlichungen seit Mitte der 90’er Jahre nicht ganz unberücksichtigt blieb. Dies sorgte bei TD-Fans der ersten Stunden nicht immer für Zustimmung.

Solo verfolgte er allerdings bisher noch stärker den technokratischen Sound, daher verwundert es, dass sein aktuelles Album „Neptunes“ klingt wie ein TD-Album der 90’er. Erstaunlicherweise geht Edgar Froese mit Tangerine Dream da eher wieder in die früheren Jahre zurück.
 

 

 

Auf dieser über 77minütigen Scheibe legt Jerome ein Dutzend Tracks vor, die durch ihren rockigen, stark an Tangerine Dream angelehnten Sound bestechen. Dass er dabei nicht nur mit den Synthies umgegangen ist, sondern auch die Gitarre mit ins Spiel bringt, merkt man gleich beim ersten Stück „Radio Pluto“. So enthält die CD auch den Hinweis, dass die meisten Sounds mit Gitarren erstellt wurden. Dieser Umstand tut meines Erachtens - aufgrund der teils ungewöhnlichen Sounds - der Produktion auch besonders gut. Eine Gitarrenpassage in „Friendship 7“ erinnert mich gar ein wenig an Anthony Philips. Und „Through The Moving Light“ klingt gar wie ein Rocksong.

Da ich gestehen muss, dass ich auch den TD-Produktionen der 90’er nicht abgeneigt bin (das wird jetzt vielleicht einige Leute schocken, aber egal), spricht mich diese Scheibe sehr an. Ich bin sehr gespannt, wie sich Jerome weiterentwickeln wird.

Stephan Schelle, Oktober 2005

 
   

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