Javi Cánovas – Hidden Path Der aus Spanien stammende Javi Cánovas ist ein neuer Name in der Elektronikszene. Im Frühjahr 2014 erschien sein Album „Hidden Path“ beim niederländischen Elektroniklabel Groove Unlimited. Aufgenommen hat Javi die sechs Tracks mit Laufzeiten zwischen 4:09 und 17:01 Minuten Länge (fünf der Tracks liegen allerdings jenseits der neuneinhalb Minuten-Marke) auf der sonnigen Insel Teneriffa. Entstanden ist die Musik in der Zeit von November 2013 und Januar 2014. |
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Dem
folgt dann das fast zwölfminütige „Coverage“, das gleich mal mit
einigen Flächen beginnt. Zunächst lässt Javi auch hier mehr als
zweieinhalb Minuten verstreichen, bis sich zu den Flächen und Harmonien,
die sich unter die Haut schieben, die Sequenzerrhythmen den Takt vorgeben.
Der Spanier versteht es dieses Stück durch die Steigerung der Dynamik und
Rhythmik zu einem äußerst fesselnden und hypnotischen Track aufzubauen.
Das macht Spaß, auch wenn es nicht neu ist. Aber warum muss man auch immer
das Rad neu erfinden, wenn eine gelungene Interpretation auch zu dem gewünschten
Erfolg führt? Das
gut 14minütige „The Outsider“ steht als nächstes an. Das Stück
beginnt sehr spacig und futuristisch. Zunächst fehlen hier noch Melodien
oder Harmonien, vielmehr erzeugt Javi am Anfang des Stückes eine etwas
unheimliche Stimmung. Nach nicht ganz drei Minuten geht es dann langsam mit
Harmoniefolgen los. Etwa eine Minute später kommen dann Sequenzer und
Melodien zum Vorschein, die wiederum an britische Acts wie Airsculpture,
Redshift & Co. erinnern. Auch in diesem Stück treibt Javi die Musik mit
der Zunahme von Dynamik und Rhythmus weiter an. Ein sehr schöner treibender
Track mit einer verspielten Melodielinie. Die Mellotronsounds sorgen wieder
für ein gewisses nostalgisches Feeling ohne aber antiquiert zu wirken. Auch
das 14minütige „Nature Of The Inexistence“ bietet den gleichen Aufbau
wie die Vorgänger. Nach einem zunächst recht mystischen Beginn kommen nach
gut zweieinhalb Minuten erste Harmonien auf, die dann ab Minute Vier in
einen herrlichen Sequenzer orientierten Teil übergehen. Es entwickelt sich
langsam aber stetig das Highlight des Albums, denn die Rhythmusmuster nehmen
wirklich sofort gefangen. Zum Ende hin wird es dann noch mal in den letzten
Minuten eher spacig/psychedelisch. Das
mehr als neunminütige „Credence“ ist, nach der wiederum recht
mystischen Einleitung, eine recht melodiöse Nummer. Hier ist der Rhythmus
dezenter, dafür aber flirren und schweben die Synthiesounds angenehm durch
den Raum. Javi variiert hier einige Harmonien und schafft so einen sehr
spannenden Track. Ein weiteres Highlight des Albums. Den Abschluss bildet
dann das mit 4:09 Minuten kürzeste Stück. Gleichzeitig fällt „Through
The Mountains“, so der Name, auch ein wenig aus dem Rahmen, stellt es doch
eine sehr eingängige und melodische Pianoballade dar. Im weiteren Verlauf
unterlegt Javi die Pianoklänge mit einigen Synthieflächen, so dass der
Titel auch wieder eine Spur Tangerine Dream-Flair aufweist. Mit
„Hidden Path“ ist dem Spanier Javi Cánovas ein gutes Elektronikalbum im
Stile der „Berliner Schule“ bzw. seiner britischen Vertreter gelungen.
Wer diese Spielart mag, der liegt mit dem Album Goldrichtig. Stephan Schelle, September 2014 |
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