Godfried Stockmans - Astronauts Volume 9
Eigenvertrieb (2021)
(4 Stücke, 24:12 Minuten Spielzeit)

Das Aural Films-Label des US-amerikanischen Elektronikmusikers Jack Hertz hat eine Reihe ins Leben gerufen, die sich „Astronauts“ nennt und bei dem internationale Elektroniker ihre spaceorientierte Musik präsentieren. Bisher waren schon die Musiker Christian Fiesel, Michael Brückner, Phrozenlight, Jack Hertz, Scott Lawlor, Modulator ESP, Tony Gerber und Infinity Sideways in dieser Reihe vertreten. Mittlerweile ist man schon bei Volume 9 angekommen, bei dem der belgische Elektroniker Godfried Stockmans seinen Beitrag liefert.

 

 


Neun Stücke mit Laufzeiten von 4:30 bis 11:31 Minuten Spielzeit finden sich auf dem Album, das bei Bandcamp abrufbar ist. Los geht es mit dem viereinhalbminütigen „Intro“, das mit weiten Flächen und Harmonien startet. Das wirkt sehr spacig, hymnisch und passend zum Thema.

Dem schließt sich dann das 5:24minütige „The Vision“ an, das mit pulsierenden Synthiesounds beginnt. Simple Klangfolgen bestimmen hier das Bild, unterlegt von einem Schlagzeugrhythmus. Sanft zieht dieser Track durch den Raum und endet mit sanften Percussion-Motiven.

Hymnischer geht es dann im mit 11:31 Minuten längsten Stück des Albums, „Electricity 1 & 2“ weiter. Flächige Sounds sorgen hier in den ersten etwas mehr als anderthalb Minute für spacige Atmosphäre. Dann setzt ein sehr schöner Rhythmus ein, der dem Stück einen gewissen Drive verleiht. Dieser schreitet stoisch voran und Godfried platziert darauf einige Klangformationen, was recht angenehm ins Ohr geht. Ein klasse Track.

Harmonisch geht es dann im 5:40minütigen „Airy Moves“ weiter, bei dem sich die Harmonien repetitiv wiederholen und erst nach einigen Momenten einen perkussiven Rhythmus bekommen. Trotz seiner sich nur langsam entwickelnden Form wirkt der Track doch recht eingängig.

Danach folgen erneut zwei Stücke die die Elf-Minuten-Marke knacken. „Farewell To The Machine“ mit seinen 11:17 Minuten Spielzeit ist ein sehr rhythmischer Track. Die tackernde Rhythmusstruktur bestimmt diesen Track, auf den Godfried dann seine Harmoniebögen legt. Das 11:06minütige „Floating“ ist kein schwebender Track sondern besticht durch außergewöhnliche Rhythmusmuster, die sich durch die flächigen und teils rhythmischen Sounds ziehen. Das klingt teils sehr ungewöhnlich und futuristisch.

Auch das folgende „Contamination“ ist ein Longtrack der es auf 10:52 Minuten Spielzeit bringt. Hier ist zunächst ein wellenförmiger, recht eintöniger Ton zu hören. Bis sich nach etwas mehr als sechs Minuten ein Rhythmus hinzugesellt, auf den eine Melodielinie folgt, ist der Track recht gleichförmig gehalten und präsentiert nur Stimmungsbilder.

Das rhythmische, fast schon poppige, 8:35minütige „Toxic Atmo“ und das recht druckvolle, mit schnellem Rhythmus versehene, 6:11minütige „Satellite Scanning“ beenden dann das Album.

Das neue Album von Godfried Stockmans mit dem Titel „Astronauts Volume 9“ hinterlässt bei mir gemischte Gefühle. Sehr schöne Harmonien und Rhythmusmuster treffen auf recht eintönige Passagen. Hier empfehle ich vorher in das Album hineinzuhören.

Stephan Schelle, April 2021

 
   

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