Glenn – Message
 

Glenn – Message
Eigenvertrieb / www.ghmain.no (2009)
(10 Stücke, 43:40 Minuten Spielzeit)

Nach dem Debüt des norwegischen Elektronikmusikers Glenn Main Henriksen (er firmiert nur als Glenn) im Jahr 2008 mit der CD „Electronic Secret“, legte er ein Jahr später das Album „Message“ nach. Auf dem Album finden sich zehn Tracks, die wieder sehr stark vom Stil des französischen Elektronikmeisters Jean Michel Jarre beeinflusst wurden.

Eingerahmt von den Stücken „Message To Me“ und „Message To You“ hat Glenn acht Tracks platziert, die Mitteilungen an unterschiedliche Länder dieses Planeten enthalten. Allerdings ist auf dem Booklet der CD zu lesen, dass es sich nicht um politische Mitteilungen handelt, sondern diese rein musikalischer Natur sind. Das Album hat Glenn den Menschen rund um den Globus sowie den unbeantworteten Fragen zu unserem Universum gewidmet.

 


Zehn Stücke mit Laufzeiten zwischen 2:36 und 5:28 Minuten hat Glenn auf dem Tonträger platziert. Die CD startet mit „Message To Me“. Schon hier zeigt sich, dass Glenn zwar den Stil von Jarre immer noch in seiner Musik integriert hat, aber doch wesentlich mehr Eigenständigkeit als auf dem Debüt in der Musik zu finden ist. Eine sehr schöne Melodie begleitet diese Midtemponummer, die sofort ins Ohr geht.

„Message To USA“ folgt als nächstes. Hier zeigen sich schon stärkere Parallelen zu Jarre. Theremin artige Sounds treffen auf eine Pianomelodie und einen sehr moderaten sanften Rhythmus. Urwaldgeräusche unterstützen die „Message To Brazil“, ein sehr schönes Stück, das wieder eher die eigene Handschrift von Glenn trägt. Vor allem die Melodie geht sofort ins Ohr.

Ein Stimmengewirr, wie spielende Kinder am Strand, so beginnt „Message To Spain“, das musikalisch eine Mischung aus Jarre und Space darstellt und daneben auch noch durch Gitarrensounds ein mediterranes Flair verströmt. Etwas getragen und sakral wirkt dagegen „Message To Poland“, das sich hier als Downtemponummer auszeichnet. Ein Stück zum träumen.

Rhythmischer und mit einem schönen Gruß in Richtung Jean Michel Jarre geht es dann bei der „Message To France“ zu. Dieser Track würde sich auch gut als Soundtrack für Filme wie „La Boom“ machen. Neben den Klängen die in Richtung Jarre gehen, kommen auch Klangfarben und Soundmotive vor, die mich an die Fernsehserie „Die Zwei“ (damals mit Roger Moore und Tony Curtis) erinnern.

Dann geht es in die kälteren Regionen denn es folgt „Message To Antarctica“. Allerdings ist dieser Track alles andere als unterkühlt, vielmehr präsentiert er sich mit einem sehr schönen Rhythmus und einer tollen Synthiemelodie, auf der Glenn einige perlenden Sounds legt. Vor allem der Rhythmus und die Flötensounds sorgen in „Message To China“ für asiatisches Flair. Hier trifft klanglich die asiatische Tradition auf die Moderne. Das sehr kurze „Message To Russia“ zeigt sich von einer Electropop Seite, denn der unterkühlte Rhythmus und die Melodie sowie der Sound erinnern entfernt an Hot Butter’s frühen Hit „Popcorn“.

Den Abschluss bildet dann die „Message To You“. In diesem letzten Track lässt Glenn dann noch mal die bpm’s anschwellen, denn das Stück ist tanzbar und hat was von House/Trance. Das Stück hat eindeutig Radioqualität. Ein gelungener Abschluss eines Spaß machenden Elektronikalbums.

Auch auf seinem zweiten Album kann Glen auf ganzer Linie überzeugen. Allerdings ist auf diesem Werk schon mehr die eigene Handschrift des Norwegers zu erkennen, die aber trotzdem den Sound von Jarre immer mal wieder einbindet.

Stephan Schelle, Oktober 2011

 
   

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