Gert Emmens & Ruud Heij - Signs Die beiden niederländischen Elektronikmusiker Gert Emmens & Ruud Heij veröffentlichten im Mai 2014 ein weiteres gemeinsames Album. Dieses Mal hatten die beiden allerdings einen anderen Ansatz, als auf ihren früheren gemeinsamen Werken. „Signs“ heißt das neue Werk, das während einiger Sessions im Jahr 2013 entstanden ist. Die Musik auf dem neuen Album wurde von großen Radioteleskopen inspiriert, die das Weltall nach Zeichen (Signs) auf außerirdische Intelligenz durchsuchen. |
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Mit
dem 17minütigen „First Light“ beginnt das Album und zeigt auch gleich,
in welche Richtung die Musik auf der CD weist. Alles beginnt mit sphärischen
Klängen die weder Harmonien, noch Melodien beinhalten. Die beiden
Elektronikmusiker verstehen es aber, den Zuhörer sehr schnell in einen
hypnotischen Sog zu ziehen, denn die Klangmuster versprühen eine
eigenwillige und doch faszinierende, hypnotische Wirkung. In diese, fast wie
ein elektronisches Windspiel anmutenden Klanggebilde streuen die beiden
immer mal wieder einige Klangtupfer ein, die mal von einem Pianosound geprägt
sind, dann wiederum eine andere Klangfarbe tragen. Recht ambient und
minimalistisch bewegt sich „First Light“ durch den Raum, ohne seine
Faszination zu verlieren. Mit
dem siebeneinhalbminütigen Titelstück habe ich das Gefühl – durch die
schwebenden Klangschwaden – den ausgesendeten Signalen in die Weite des
Raumes zu folgen. Auch hier streuen die beiden einige sehr schöne
akzentuierte Klangformen und Harmonien ein, die dem Stück das besondere
Etwas verleihen. Das ist Musik, die auch gut in einem Planetarium
funktionieren würde. Das
15minütige „From Beyond“ schließt sich der Grundstimmung der
vorangegangenen Stücke nahtlos an. Langgezogene Synthiesounds werden nur
sanft verändert. Darauf setzten die beiden dann ganz sporadisch und
unregelmäßig einige Harmonien und Sounds, die aus der hypnotischen
Monotonie herausreißen. Wie schon oben erwähnt erzeugen die beiden damit
eine ganz eigentümliche, faszinierende Stimmung, der man sich kaum
entziehen kann. Mit
23:01 Minuten Spielzeit ist „Deceptive Silence“ das längste Stück des
Albums. Sehr sphärisch und mit einem pulsierenden, sanften Rhythmus
ausgestattet, präsentiert sich dieses Stück. Die Klänge wirken wie eine
surreale Reise durch Raum und Zeit. Diesem Track fehlt allerdings die
Faszination der anderen Stücke auf dem Album. Mit dem zehneinhalbminütigen
„Void“ klingt das Album dann aus. Neben den teils monotonen
Synthiesounds kommen in diesem Stück auch sehr schöne Gitarrensounds auf,
die mich an Künstler wie Mark Dwane erinnern. Mit diesem letzten Stück
sorgen die beiden noch einmal für eine fesselnde Stimmung, der nur im
Mittelteil ein wenig die Luft rausgeht. Mit
dem Album „Signs“ zeigen sich die beiden niederländischen
Elektronikmusiker Gert Emmens & Ruud Heij einmal von einer ganz anderen
Seite. Die Thematik der Suche nach intelligentem Leben per Radioteleskop
haben die beiden sehr ambient umgesetzt. Das hinderte sie aber nicht daran
faszinierende, fesselnde und hypnotische Stücke einzuspielen, die trotz
ihrer Reduziertheit gut funktionieren. Stephan Schelle, September 2014 |
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