Fryderyk Jona – Outer Lands Kurz vor dem Jahreswechsel veröffentlicht Fryderyk Jona noch schnell sein sechstes Elektronikalbum mit dem Titel „Outer Lands“. Sowohl vom Stil wie auch vom Rhythmus seiner Veröffentlichungen tritt Fryderyk in die Fußstapfen von Klaus Schulze. Und wenn man sich seine bisherigen sechs Veröffentlichungen anhört, dann zeigt sich, dass er definitiv der Nachfolger dieses großen Musikers ist. Genau wie Schulze schafft es Jona Musik einzuspielen, die faszinierend und fesselnd ist. |
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Drei
Stücke mit Laufzeiten jenseits der 20 Minuten finden sich auf dem Werk. Es
beginnt mit dem 23:25minpütigen „Music For Your Eyes“. Der Titel ist
gut gewählt, wenn er den Augen Ruhe gönnen will, denn dieses traumhafte,
sanfte Stück genießt man am besten mit geschlossenen Augen. Ruhige Flächen
ziehen hier zunächst durch den Raum. Durchbrochen werden sie von perlenden
und zischenden Synthieklängen. Nach etwa vier Minuten kommen erste
Harmoniemuster auf, die an Klaus Schulze’s Musik erinnern und doch klar
Jona’s eigene Handschrift tragen. Nach weiteren Momenten gesellt sich
langsam ein Rhythmus hinzu und es entwickelt sich eine hypnotische Stimmung.
Nach etwa sechs Minuten kommt dann Alina’s engelsgleiche Stimme zum
Einsatz, die aus meiner Sicht hervorragend zu den mystischen Sounds Jona’s
passt. Das Stück entwickelt sich langsam immer weiter und bleibt über
weite Strecken sehr ruhig und entspannend. Erst zum Ende hin wird der Track
rhythmischer und ekstatischer. Das
21:25minütige „Drift Away With Love In The Galaxies“, was für ein
Titel, bestimmt den Mittelteil der CD. Auch hier startet Jona mit ruhigen,
in diesem Fall sehr spacigen Synthiesounds. Nach etwas mehr als drei Minuten
entwickelt sich ein unwiderstehlicher, melodischer Part, der sofort gefangen
nimmt. Jona führt hier Schulze’s Sound, den er bei „Duisburg Online“
spielte, auf seine eigene Weise weiter. Wer diese Phase Schulze’s mag, der
wird auch mit diesem Track seine helle Freude haben. Ab der Mitte sorgt Ralf
Hübner an der E-Gitarre für weitere Akzente. Ein klasse Track. Den
Abschluss bildet dann das 20:04minütige Titelstück. Noch ruhiger geht es
zu Beginn von „Outer Lands“ zu. Mystische Sounds sorgen in den ersten
drei Minuten für eine gewisse Spannung. Dann setzt der Sequenzer ein und
Jona spielt wieder in unwiderstehlicher Art und Weise. Traumwandlerisch
zieht er an seinem Instrumentarium die Fäden, versetzt den Hörer in
Trance. Zur Mitte hin kommt dann Ralf Hübner erneut an der E-Gitarre zum
Zuge um dem Stück eine leicht rockige Note zu verleihen. Fryderyk
Jona hat die drei Stücke perfekt miteinander verbunden, so dass das Album
sehr kompakt wirkt, wie ein einziger gut 65minütiger Track. Einen
Kritikpunkt habe ich allerdings. Das Inlay der CD ist äußerst unglücklich
gestaltet, da die weiße bzw. graue Schrift auf dem Muster nicht wirklich zu
entziffern ist. Für die älteren Semester, wie mich, wird es umso schwerer,
da selbst die Lesebrille nicht viel bewirken kann. So gehen leider einige
Infos verloren. Auch
das sechste Album von Fryderyk Jona besticht durch wunderbare Harmonien und
Melodien, die dieses Mal noch durch die Gesangsstimme von Alina Godunov
sowie der E-Gitarre von Ralf Hübner verziert werden und der Musik eine
besondere Note verleihen. Für mich ist Fryderyk Jona der Hoffnungsträger
der elektronischen Musik, denn seine Veröffentlichungen sind von hoher
Qualität und Leichtigkeit. Musikalisch liegt er ganz nahe im Bereich von
Klaus Schulze, dessen Stil er weiterentwickelt. Hohe Empfehlungsstufe! Stephan Schelle, Januar 2017 |
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