Fringo Chills - … In
Norway Hinter dem Namen Fringo Chills verbirgt sich der Berliner Elektronikmusiker Frank Rothe, der dieses Pseudonym für seine Soloveröffentlichungen gewählt hat. Daneben ist er ja auch noch mit Thomas Köhler als Fratoroler und als Filterkaffee zusammen mit Mario Schönwälder musikalisch unterwegs. Der Titel des Albums „… In Norway“ weist schon darauf hin, dass Frank dieses Mal die norwegische Landschaft in Klänge übersetzt hat. |
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Fringo Chills „...in
Norway“ ist ein mystisches Ambient-Album, gerade wie die Landschaft mit
ihren Bergen, Fjorden und dem berühmten Nordlicht. Der Track „Aurora
Borealis“ ist eine hybride Komposition mystischer Sounds und Poesie. Komm
in ein außergewöhnliches Land mit seiner Schönheit und seinen Reizen. Fünf Longtracks mit
Laufzeiten jenseits der Zehn-Minuten-Marke finden sich auf dem Album, das
mit dem 13:41minütigen Stück „Norway“ beginnt. Ambiente, atmosphärische
Klänge bestimmen hier das Bild. Dazu gibt Frank dann noch einige Harmonien.
Das zeigt musikalisch die Weite des Landes hoch im Norden. Nach mehr als fünf
Minuten hat Frank dann den Sequenzer angeschmissen und lässt ihn pulsieren,
während sich Harmonien bzw. eine sanfte Melodielinie darauf ausbreiten.
Frank baut das Stück immer weiter aus und fügt auch eine Pianopassage mit
ein. Im letzten Viertel kommen Orgelklänge auf, die eine leicht sakrale
Note mit ins Spiel bringen. Danach geht es dann in
die Fjorde. Das 19:38minütige „Fjords“ beginnt dann auch mit
Brandungsgeräuschen in die sich nach nicht ganz einer Minute Flötenklänge
untermischen. Das wirkt zunächst als würde man sich in einem Dorf von
Ureinwohnern befinden, wo diese am Ufer eines Gewässers mit Flötenklängen
kommunizieren. Es klingt organisch und surreal zugleich. Frank baut hier zunächst
Stimmungsbilder auf um dann nach etwa sechs Minuten mit einem
Sequenzerrhythmus dem Stück mehr Drive zu verleihen. Jetzt wird es
insgesamt auch harmonischer, bleibt aber in der ambienten Stimmungslage.
Frank wechselt dann im Verlauf noch mehrmals die Klangbilder und Strukturen,
wobei vieles surreal bleibt. „Snow On The Fjell“
nennt sich dann das nächste, gut elfminütige Stück. Das beginnt zunächst
etwas düster und strahlt auch eine gewisse Kälte aus. Es dauert gut
dreieinhalb Minuten bis dann ein Sequenzerrhythmus für mehr Licht sorgt.
Nach einigen Momenten kommt dann auch eine Melodielinie hinzu. Allerdings
wirkt das Ganze durch Halleffekte verschwommen, aber doch recht harmonisch.
Im letzten Drittel kommt es dann der „Berliner Schule“ auch etwas näher. Auf 17:48 Minuten bringt
es dann das Stück „Aurora Borealis“, das den Polarlichtern gewidmet
ist. Mystisch ziehen hier zunächst die Klänge durch den Raum, so wie sich
auch die Polarlichter am nördlichen Himmel bewegen. Dann kommt nach
anderthalb Minuten ein Pianopart auf und Katja Hering spricht einen Text in
deutscher Sprache. Diesen bietet sie in kurzen Abschnitten über das Stück
verteilt. Ihre sanfte Stimme schiebt sich dabei direkt unter die Haut. Das Album endet dann mit
dem 10:11minütigen Stück „Ever Night – Ever Light“. Das bezieht sich
wahrscheinlich auf die dunklen Winter und die nicht untergehende Sonne im
Sommer im Norden Norwegens. Frank zeichnet auch hier einige ambiente
Klangbilder. Da schweben die Sounds hin und her, werden von Synthchören
durchzogen und sorgen für eine entspannte Atmosphäre. Der Berliner
Elektronikmusiker Frank Rothe hat auf seinem neuesten Soloprojekt unter dem
Namen Fringo Chills die Landschaften und Wetterphänomene Norwegens
musikalisch vertont. Hier steht nicht so sehr die „Berliner Schule“ im
Vordergrund wie es bei seinen Projekten Fratoroler oder Filterkaffe der Fall
ist. Vielmehr entwickelt er ambiente Klangskulpturen, die er dann auch mit
Harmonien und Melodielinien versieht. Stephan Schelle, Dezember 2024 |
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