Frank Tischer -
Circumpolar Anfang Februar 2025 ist das neue Album des Elektronikmusikers Frank Tischer mit dem Titel „Circumpolar“ erschienen. Frank spielt seit Jahren Livekonzerte im Radom auf der Wasserkuppe. Dabei hat er auch immer Sets, die sehr spacig klingen und unter dem Titel „Concerts In The Dark“ laufen. Auf seinen Soloveröffentlichungen ging Frank allerdings immer sehr melodisch und eher Songorientiert zur Sache, so dass ihn Fans ansprachen doch auch mal diese Musik zu veröffentlichen. Und genau diesen Wunsch hat er nun mit „Circumpolar“ erfüllt. |
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Elf Stücke finden sich
auf dem Album. Sie sind unterteilt in zwei Parts von je fünf bzw. sechs
Tracks. Frank hat sie aber nahtlos miteinander verbunden, so dass ein gut
55minütiger Longtrack entstanden ist, der verschiedene Sounds und Melodiebögen
aufweist. Es beginnt mit dem fünfeinhalbminütigen
„Gemini Rising“. Da sind zunächst pulsierende Sequenzerrhythmen zu hören,
in die Frank dann herrliche, flächige Harmonien einwebt und dies dann mit
einer sanften Melodielinie ummantelt. Für Freunde der melodischen,
Sequenzer orientierten Musik ein Genuss. In der Mitte wechselt dann das
Geschehen und der Rhythmus tritt in den Hintergrund, während Frank eine
zarte Pianomelodie spielt. Man kann sich förmlich in diesen musikalischen
Kosmos verlieren. Mit einem rauschenden
Synthie geht es dann nahtlos in den nächsten Track, dem Titelstück
„Circumpolar“. Da wehen zunächst synthetische Winde durch den Raum, die
von einem sanften Sequenzerrhythmus unterfüttert und von sanften Flächen
umschmeichelt werden. Ein spaciger Trip, der zwischendurch auch ein wenig
ruhiger und leiser dahinfließt und die Hörer aus dem Hier und Jetzt beamt. Eine leichte Mike
Oldfield-Note kommt dann zu Beginn des Stückes „La Grande Mirage“ auf,
die sich mit an Klaus Schulze erinnernde Klänge verbindet. Da schwebt man förmlich
durch Raum und Zeit. Perlende, Piano artige Klänge bestimmen dann das
luftig/leichte „Twinkling Stars“, während „Pont Céleste“ durch
seine flächigen Sounds weite Räume erschließt. Der zweite Part beginnt
dann nahtlos mit „Voyager“. Hier startet Frank gleich rhythmisch in den
Track und verziert das Stück mit einer eingängigen Melodie, bei der man
sich gut einen Weltraumtrip vorstellen kann. Das Stück hat darüber hinaus
auch Soundtrack-Qualitäten. Für das Stück „Im Wendekreis des
Drachen“, einem chinesischen Sternbild, hat Frank dann das Hauptthema auf
dem Klavier luftig leicht, was auch durch die synthetischen Windgeräusche
verstärkt wird, mit chinesisch anmutenden Klängen verziert. Zum Ende hin
wird es gar hymnisch. „Cygnus“ besticht
durch eine wundervolle Melodieführung und unter die Haut gehende Sounds,
die bei mir den Spirit des „Black Rain“-Soundtracks aufkommen lassen. Da
macht sich bei mir eine Gänsehaut breit. Auch die restlichen Stücke
überzeugen auf ganzer Länge. Und mit „Discovery“ kommt dann noch ein
Stück mit einer romantischen und symphonischen Melodie, dass das Album
perfekt abschließt und ein wenig an „Chariots Of Fire“ von Vangelis
erinnert. Frank Tischer hat mit
„Circumpolar“ ein wunderbares elektronisches Album veröffentlicht, das
Musik seiner „Concerts In The Dark“ im Radom auf der hessischen
Wasserkuppe enthält. Ein sehr schönes, relaxtes und spaciges Werk, das
Appetit auf die Konzerte im Radom macht. Stephan Schelle, Februar 2025 |
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