Frank Meyer & Roman Leykam - Pulsars
 

Frank Meyer & Roman Leykam - Pulsars
Frank Mark Arts (2025)

(
6 Stücke, 64:52 Minuten Spielzeit)

Frank Meyer und Roman Leykam haben bereits einige Alben eingespielt, bei denen die von Leykam eingespielten Gitarrenpassagen (E-Gitarre, Gitarrensynthesizer, bundlose E-Gitarre, E-Bow-Gitarre, Field Recordings) von Frank Meyer verändert und mit Schlagzeug- und Synthesizerprogrammierung (Gitarren & Tape-Delay Manipulationen, Drum & Synth Programierung) versehen wurden. Das neuste Werk des Duos nennt sich „Pulsars“ und ist im Sommer 2025 herausgekommen.

 

 


Sechs Stücke hält die CD bereit, die in einem vierseitigen Papersleeve erscheint. Allein fünf Stücke bringen es dabei auf mehr als zehn Minuten Spielzeit. Sie selbst beschreiben ihr Album wie folgt: „Energetische Musik, die eigene tiefgründige Atmosphären heraufbeschwört. Psychedelisch angehauchte musikalisch Statements, teils futuristisch, melancholisch und eigenwillig.“

Es beginnt mit dem 10:17minütigen „Millisecond Murmurs“. Da sind zunächst recht mysteriöse Klänge zu vernehmen, die etwas wirr klingen. Nach nicht ganz einer Minute kommt dann aber ein treibender Schlagzeugrhythmus auf, der viel Drive besitzt. Das klingt recht rockig. Durchzogen ist dies von geschichteten Synthesizersounds und einer rauen Gitarre, die so etwas wie eine Melodie zu spielen scheint. Das wirkt aber alles unwirklich und als hätten die Beiden die Klänge in einen Mixer geworfen und einmal durchgeschüttelt. Allerdings funktioniert das seltsamerweise recht gut und hat darüber hinaus was von Krautrock. Vor allem das Schlagwerk sorgt hier für eine positive Stimmung.

Das 11:35minütige „Neutronian Philosophy“ zeigt sich dann nicht ganz so rockig. Fiebrige, synthetische Klangskulpturen zeichnen hier zunächst ein sehr surreales Bild. Dahinein werden einige Gitarrentupfer gesetzt. Dann setzt eine Art Percussion und ein heftiger Schlagzeugrhythmus ein (zunächst vorwiegend vom Becken kommend). Das wirkt wieder recht skurril und durcheinander. Nach etwa drei Minuten bieten Schlagzeug und Gitarre - von elektronischern Effekten durchzogen - wieder einen leicht rockigen und psychedelischen Charakter. Im weiteren Verlauf setzen sich dann schräge, elektronische Klänge durch, die immer wieder vom Schlagzeug vorangetrieben und mit Gitarren-/Basseinschüben versehen werden.

„Jocelyn’s Beat“ ist mit 6:32 Minuten der kürzeste Track des Albums. Einen richtigen Beat, wie ihn der Titel verspricht, enthält er aber nicht. Vielmehr sind es atmosphärisch/flächige Sounds auf die sich dann eine Percussion setzt.

Das 12:13minütige „Spectral Echoes“ besitzt dagegen einen herrlichen Groove. Gitarre und elektronische Klänge wirken zwar auch ein wenig schräg, bauen aber eine angenehme Atmosphäre auf. Im Verlauf werden dann die Klänge noch verändert, so als würde an ihnen gezogen, was wiederum sehr surreal klingt.

„Ghosts Of The Radio Sky“ bietet erneut sehr surreale Klanglandschaften während das abschließende „Beacon Of The Lost“ wieder mit einem tollen Groove und einem etwas eingängigeren Klang aufwartet.

„Pulsars“ bietet wieder nicht ganz einfach zu konsumierenden Stoff. Das wirkt teils sehr experimentell, surreal, futuristisch und hat darüber hinaus auch einige Krautrockelemente zu bieten. Die Stücke sind fast alle sehr rhythmisch angelegt. Wie schon bei den früheren Werken von Meyer & Leykam empfehle ich zuvor in das Album hinein zuhören.

Stephan Schelle, Juli 2025

 
   

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