Frank Meyer & Roman
Leykam - Pulsars Frank Meyer und Roman Leykam haben bereits einige Alben eingespielt, bei denen die von Leykam eingespielten Gitarrenpassagen (E-Gitarre, Gitarrensynthesizer, bundlose E-Gitarre, E-Bow-Gitarre, Field Recordings) von Frank Meyer verändert und mit Schlagzeug- und Synthesizerprogrammierung (Gitarren & Tape-Delay Manipulationen, Drum & Synth Programierung) versehen wurden. Das neuste Werk des Duos nennt sich „Pulsars“ und ist im Sommer 2025 herausgekommen. |
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Es beginnt mit dem
10:17minütigen „Millisecond Murmurs“. Da sind zunächst recht mysteriöse
Klänge zu vernehmen, die etwas wirr klingen. Nach nicht ganz einer Minute
kommt dann aber ein treibender Schlagzeugrhythmus auf, der viel Drive
besitzt. Das klingt recht rockig. Durchzogen ist dies von geschichteten
Synthesizersounds und einer rauen Gitarre, die so etwas wie eine Melodie zu
spielen scheint. Das wirkt aber alles unwirklich und als hätten die Beiden
die Klänge in einen Mixer geworfen und einmal durchgeschüttelt. Allerdings
funktioniert das seltsamerweise recht gut und hat darüber hinaus was von
Krautrock. Vor allem das Schlagwerk sorgt hier für eine positive Stimmung. Das 11:35minütige
„Neutronian Philosophy“ zeigt sich dann nicht ganz so rockig. Fiebrige,
synthetische Klangskulpturen zeichnen hier zunächst ein sehr surreales
Bild. Dahinein werden einige Gitarrentupfer gesetzt. Dann setzt eine Art
Percussion und ein heftiger Schlagzeugrhythmus ein (zunächst vorwiegend vom
Becken kommend). Das wirkt wieder recht skurril und durcheinander. Nach etwa
drei Minuten bieten Schlagzeug und Gitarre - von elektronischern Effekten
durchzogen - wieder einen leicht rockigen und psychedelischen Charakter. Im
weiteren Verlauf setzen sich dann schräge, elektronische Klänge durch, die
immer wieder vom Schlagzeug vorangetrieben und mit Gitarren-/Basseinschüben
versehen werden. „Jocelyn’s Beat“
ist mit 6:32 Minuten der kürzeste Track des Albums. Einen richtigen Beat,
wie ihn der Titel verspricht, enthält er aber nicht. Vielmehr sind es
atmosphärisch/flächige Sounds auf die sich dann eine Percussion setzt. Das 12:13minütige
„Spectral Echoes“ besitzt dagegen einen herrlichen Groove. Gitarre und
elektronische Klänge wirken zwar auch ein wenig schräg, bauen aber eine
angenehme Atmosphäre auf. Im Verlauf werden dann die Klänge noch verändert,
so als würde an ihnen gezogen, was wiederum sehr surreal klingt. „Ghosts Of The Radio
Sky“ bietet erneut sehr surreale Klanglandschaften während das abschließende
„Beacon Of The Lost“ wieder mit einem tollen Groove und einem etwas eingängigeren
Klang aufwartet. „Pulsars“ bietet
wieder nicht ganz einfach zu konsumierenden Stoff. Das wirkt teils sehr
experimentell, surreal, futuristisch und hat darüber hinaus auch einige
Krautrockelemente zu bieten. Die Stücke sind fast alle sehr rhythmisch
angelegt. Wie schon bei den früheren Werken von Meyer & Leykam empfehle
ich zuvor in das Album hinein zuhören. Stephan Schelle, Juli 2025 |
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