Filter-Kaffee - 102 Im Jahr 2011 veröffentlichten die beiden Elektronikmusiker Mario Schönwälder und Frank Rothe (letzterer veröffentlicht auch Musik unter dem Pseudonym Fratoroler) ihre erste Gemeinschaftsproduktion unter dem Titel „Filter-Kaffee 101“ beim deutschen Label SynGate als CDR. Vier Jahre später erscheint nun das Nachfolgewerk. Nach dem erfolgreichen „Test“ hat das Projekt der beiden mittlerweile den Namen Filter-Kaffee bekommen und veröffentlichte im April 2015 mit der CD „102“ das zweite Album bei Mario’s eigenem Label Manikin Records. |
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Wie
bei einer LP sind die Stücke in A- und B-Side unterteilt. Los geht es mit
dem „Intro“ das durch seine Sequenzerrhythmik und die Synthiesounds
stark an Tangerine Dream der späten 70’er erinnert. Dem folgt das
21:13minütige „RubyRed“. Gestartet wird mit ruhigen Synthietupfern, die
allerdings durch den Grundton nach einem spannungsaufbauenden Soundtrack
klingen. Da fehlt zunächst noch die Melodie, denn es werden erst einmal
Stimmungsbilder erzeugt, die anfangs etwas skurril und mysteriös wirken.
Nach gut vier Minuten setzt ein pulsierender Sequenzer ein, der wiederum an
Tangeine Dream erinnert. Dieses Stück ist sehr stark in der „Berliner
Schule“ verhaftet. Das
dritte Stück nennt sich „Sequence A“ und beginnt zunächst ähnlich
mysteriös, wie das vorangegangene Stück. Eine Spur John
Carpenter-Soundtrack kommt zunächst auf. Sakrale Synthiechöre schieben
sich dann ein, um dann in einen wiederum sehr Tangerine Dream lastigen Part,
der vom Sequenzer eingeleitet und mit Mellotronsounds begleitet wird, überzugehen.
Ähnlich ist auch das fast 16minütige „Six-Eight Time“ aufgebaut.
„Darkshift“ klingt dagegen auch nach britischen Acts der Marke Redshift
oder Radio Massacre International. Das „Outro“ beschließt dann mystisch
die CD. Mit
„102“ ist das Projekt Filter-Kaffee der aus Berlin stammenden
Elektronikmusiker Mario Schönwälder und Frank Rothe sehr deutlich auf den
Spuren von Tangerine Dream & Co. Wer die 70er Musik von TD mag, der
bekommt hier einige atmosphärische und Sequenzer orientierte Tracks
geboten. Stephan Schelle, Mai 2015 |
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