F.D. Project - Stars Landscape And Collusion Das neue Album von Frank Dorittke, der seine Musik unter dem Pseudonym F.D. Project veröffentlicht ist im November 2023 erscheinen und trägt den Titel „Stars Landscape And Collision“. Darauf hat der Elektronikmusiker und Gitarrist die Suite „Stars Landscape And Collision“ mit insgesamt fünf Parts eingespielt, die es zusammen auf ca. 46 Minuten Spielzeit bringen. Sie stehen allerdings für sich und gehen nicht ineinander über. Darüber hinaus wurde das Album um den gut 24minütigen Track „The Cave Of All Truths“ abgerundet. |
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Mir
lag die CD-Version vor, die in einem Jewelcase mit einem vierseitigen
Booklet erscheint, aus dem aber nur die Titel hervorgehen. Weitere
Informationen findet man hier nicht. Das ist aber auch nicht weiter schlimm,
denn die Musik spricht für sich. Frank geht auf dem neuen Album, sehr
elektronisch zur Sache und setzt seine Gitarrensoli nur sehr akzentuiert
ein. Gestartet
wird mit dem 9:13minütigen „Stars Landscape And Collision Part One“.
Eine sanfte Melodie und vorbeiziehende Synthieklänge starten in diesen
Track. Das klingt zunächst recht verträumt, ändert sich aber nach gut
zwei Minuten, sobald es rhythmischer wird. Nun sorgt ein pumpender Beat für
eine Menge Drive. Darauf setzt Frank dann seine eingängige Melodie. Nach
gut drei Minuten wird die Melodielinie dann auf der E-Gitarre beigesteuert,
die sehr atmosphärisch klingt. Das ist aber nur ein kurzer Moment, denn den
Rest bestreitet Frank mit herrlichen Synthesizerklängen und -melodien.
Frank hat einen ganz eigenen Stil, der vor allem in den melodischen Parts
sehr Song orientiert ist. Mysteriös
beginnt dann das 8:40minütige „Stars Landscape And Collision Part Two“.
Dann kommt aber ein Groove auf, der ein wenig an „Crocket’s Theme“ von
Jan Hammer erinnert, der nach wenigen Momenten aber in eine eigene
Melodielinie wechselt. Der Track ist sehr rhythmisch und besitzt insgesamt
eine Spur mehr Rockelemente. Im zweiten Drittel kommen dann spacig,
flirrende Sounds auf. „Stars
Landscape And Collision Part Three“ ist 10:39 Minuten lang und startet mit
herrlich flächigen, spacigen Synthesizersounds. Diese schweben zunächst
durch den Raum und lassen vor dem inneren Auge weite Landschaften entstehen.
Nach zwei Minuten ändert auch hier das Bild, in dem Frank dem Sequenzer
rhythmische Muster entlockt. Die Klänge, die er dazu spielt und der
Rhythmus aus dem Drumcomputer, der ab Minute Drei einsetzt, sorgen für Gänsehautfeeling.
Ein sanfter schwebender Track mit gemächlichem Rhythmus, bei dem man in
andere Sphären gleiten kann. Frank lässt es aber nicht dabei sondern ändert
im Verlauf Struktur und die Melodie bzw. Harmonie. So kommt dann ab Minute Fünf
eine Passage auf, in der er mal wieder seinem großen Vorbild Mike Oldfield
huldigt. Die E-Gitarre wird dabei sehr dezent eingesetzt und erinnert
streckenweise auch ein wenig an Manuel Göttsching. Frank versteht es aber,
durch verschiedene Klangfarben und Spielweisen der Gitarren, nicht einseitig
in eine Richtung zu wandeln. Ein sehr schöner Track, der unter die Haut
geht. Rockiger,
mit Schlagwerk und Keyboardsounds geht es dann zunächst im 7:09minütigen
„Stars Landscape And Collision Part Four“ weiter. Frank kombiniert dies
wieder mit herrlichen Sounds und Melodielinien, die einfach Spaß machen und
mit denen man einfach abdriften kann. Nach anderthalb Minuten greift Frank
dann wieder in die Saiten seiner E-Gitarre. Das verbindet sich aber perfekt
mit den Synthesizersounds und ist nicht dominant. Im Mittelteil wird es dann
verträumt und etwas ruhiger. Im letzten Viertel kommt die E-Gitarre dann
etwas stärker in den Vordergrund. Den
Abschluss der Suite stellt dann das 11:15minütige „Stars Landscape And
Collision Part Five“ dar. Ein synthetischer Grundton, auf dem sich einige
rhythmische Elemente finden, sind zu Beginn des Longtracks zu hören. Nach
zwei Minuten steigt der Spannungsbogen, in dem nun einige rhythmische Muster
hinzukommen und nach weiteren 30 Sekunden ein Schlagzeugrhythmus einsetzt,
der den Track gemächlich voran schiebt. In den ersten sieben Minuten fließt
der Track recht gemächlich dahin. Dann setzt eine sehr schöne, verträumte
Melodie ein. Jetzt schwebt man beim Hören einfach nur noch. Die
CD-Version hält dann noch den 24minütigen Bonustrack „The Cave Of All
Truths“ bereit. Diese „Höhle der Warheiten“ ist von Frank als
Fortsetzung seiner „the other side of...“-Reihe gedacht. Dieses Stück
ist dann auch mehr von der Elektronikmusik bestimmt und die E-Gitarre bleibt
dabei im Schrank. Sehr spacig beginnt das Stück, wie ein Soundtrack zu
einem Raumflug. Nach mehr als vier Minuten kommen dann aber echohafte Klänge
auf, zu denen man sich auch gut eine große Höhlenlandschaft vorstellen
kann. Dazu kommen dann noch flirrende Synthsounds. Ein in der ersten Hälfte
recht ruhiger Track, der ein wenig in Richtung „Berliner Schule“ weist.
Dann wird es recht rhythmisch, wenn für gut fünf Minuten ein stampfender
Beat einsetzt. Darauf setzt Frank dann perlende Klangformationen. Danach
wird es zunächst sehr ruhig und ambient, wechselt nach wenigen Momenten in
einen hymnischen, spacigen Part, um ab Minute 20 mit einer sehr schönen
Akustikgitarreneinalge aufzuwarten und verträumt zu enden. Das ist klasse
gemacht. Frank
Dorittke schafft es immer wieder sehr melodische Stücke einzuspielen, in
denen er elektronische Sounds mit leicht rockigen Elementen verbindet und
somit einen ganz persönlichen Stil entwickelt. Auf „Stars Landscape And
Collision“ nimmt er uns mit auf eine Sternenreise, die sehr melodisch, mal
schwebend und auch recht rhythmisch daherkommt. Die Melodien und der
positive Vibe stehen dabei aber immer im Vordergrund. Stephan Schelle, Dezember 2023 |
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