F.D. Project – Moments Of Life
 

F.D. Project – Moments Of Life
Eigenvertrieb / www.space-music.de (2013)
(8 Stücke, 60:31 Minuten Spielzeit)

Das Dutzend an Studioaufnahmen hat Frank Dorittke alias F.D. Project im Herbst 2013 voll gemacht. Daneben sind auch noch zwei Livemitschnitte erschienen und zahlreiche Kollaborationen mit anderen Musikern, so zum Beispiel mit MorPheuSz. Frank ist schon ein umtriebiger Mensch/Musiker und hat einen ungeheueren Output an Musik zu bieten, was sich aber bisher nicht negativ auf die Qualität seiner Veröffentlichungen ausgewirkt hat. Und auch das zwölfte Studioalbum „Moments Of Life“ steht dem in nichts nach.

 


Acht Stücke mit Laufzeiten zwischen 4:13 und 11:34 Minuten präsentiert uns Frank auf dem neuen Werk, das er seinem Vater gewidmet hat. Die CD beginnt mit dem Stück „Unlimited“, bei dem zunächst die Synthies wie ein herber Windzug durch den Raum gleiten. Sanfte Flächen schließen sich dem an. Nach gut einer Minute kommen weitere Synthieklangfarben hinzu. Da zwirbelt und zischt es auch schon mal und so langsam entwickelt Frank eine Melodielinie. Zunächst noch etwas monoton und gleichförmig (aber nicht langweilig) kommt Speed auf, sobald der Rhythmus eine Spur anzieht und weitere Harmonien hinzugefügt werden.

Als nächstes kommt mit „The Return Of O... Part Four“ der mit 11:34 Minuten längste Track des Albums. Hier kann es Frank nicht lassen und seine Vorliebe für die Musik von Mike Oldfield erneut in den Vordergrund zu stellen. Das ist aber nicht negativ gemeint, denn kein anderer schafft es diesen Spirit des Briten so in seine eigene Musik zu integrieren, wie es Frank Dorittke kann. Sanfte Flächen und eine Reminiszenz, die an Oldfield’s „Tubular Bells“ gemahnt, eröffnen diesen wunderbaren Track. Auch dieses Stück entwickelt sich langsam, während Frank mit Dynamik und Lautstärke spielt. Schnell schleichen sich diese wunderbaren Klänge in die Gehirnwindungen des Hörers. Wie ein Virus setzt sich diese Musik fest und lässt einen nicht wieder los. Rockige Variationen bietet uns Frank dann, wenn er zur E-Gitarre greift und aus der Anlehnung an Oldfield etwas ganz Neues macht. Klasse, wie immer.

„Paradise“ ist ein sanfter Track, der vor allem durch die atmosphärisch gespielte E-Gitarre, die Gilmour artige Züge aufweist, getragen wird. Im Hintergrund lässt Frank dazu die Synthies zirpen und Flächen durch den Raum jagen. Im zweiten Teil des sechsminütigen Stückes wird es dann rockiger und songlastiger. Hier zeigt sich dann dass Frank auch in einer Rockband spielt.

Ebenso verträumt geht es dann im nächsten Stück „Perfect World“ weiter. Hier klingen die E-Gitarren wie zum Beispiel bei Acts der Marke Nautilus. Aber Frank hat seine ganz eigene Art und so wechselt dieser Track dann auch wieder in einen sehr rockigen Part, bei dem die atmosphärische, proggige E-Gitarre im Vordergrund steht. Auch die Synthieparts, die Frank einstreut, sobald er die Gitarre zur Seite gelegt hat, sind wieder vom allerfeinsten. Ein traumhaftes Stück.

„Solar World“ ist ein vom Sequenzer betontes Stück, das durch die etwas bedrohlichen Sound ein gehöriges Volumen bekommt. In „Tiger“ lässt Frank dann die Sequenzer wie bei Tangerine Dream laufen. Hier kommen Sounds der „Berliner Schule“ am deutlichsten zum Tragen. Das atmosphärisch dichte „Dreamcatcher“ mit teilweise herrlichen Gitarreneinlagen, die an Ashra & Co. erinnern und das verträumte, von einer Pianomelodie bestimmte, „6 Minutes Of Silence“ vervollständigen dann diese CD.

Auch nach einem Dutzend Studioalben ist noch nichts von einer Abnutzungserscheinung bei F.D. Project aka Frank Dorittke zu spüren. Das Album bietet wieder die hohe Qualität, die auch schon die bisherigen Alben inne hatten. Ein klasse Werk, das ich wieder vorbehaltlos empfehlen kann.

Stephan Schelle, Oktober 2013

 
   

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