Faber - Monumentum Zwei Jahre sind vergangen seit der deutsche Elektronikmusiker Ronald Schmidt aka Faber sein letztes Album unter dem Titel „Earthbeats“ veröffentlichte. Im Frühjahr 2018 erscheint mit „Monumentum“ das mittlerweile 13. Album, das er unter dem Pseudonym Faber herausbringt und es ist wieder ein ganz außergewöhnliches Werk geworden. In den vergangenen zwei Jahren hat Ronald frische neue Ideen gesammelt, aus denen er zehn tolle Stücke mit Laufzeiten zwischen 3:16 und 9:18 Minuten Spielzeit für das neue Album eingespielt hat. |
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Spacig
mit futuristischen Flächen steigt Faber im eröffnenden Stück „Ancient
Monument“ in sein neues Album ein. Das klingt wie der Soundtrack zu einem
Science Fiction Film. Die Klänge die er in den ersten Momenten benutzt
erinnern dabei an Vangelis. Doch bereits nach etwas mehr als einer Minute
des 9:18minütigen Stückes kommt ein Rhythmus hinzu, der das Stück nun in
eine etwas andere Richtung lenkt. Es entwickelt sich ein faszinierendes Stück,
in das man immer mehr hineingezogen wird. Man hat das Gefühl eine
unheimliche Spielfreude bereits in diesem ersten Track wahrzunehmen. Es
klingt, als wäre das Stück live eingespielt worden. Diesen Eindruck verstärkt
in der zweiten Hälfte auch noch Freddy Schlender mit seinem Gitarrensolo. Sequenzer
und ein Rhythmus aus dem Drumcomputer starten dann in den zweiten Track
„Sacred Spirit“, der dann auch noch mit sakralem Gesang verziert wird.
Das Stück hat auf eine sehr ansprechende Art und Weise einen leicht
nostalgischen Touch, was Faber durch die Sounds, die leicht antiquiert
wirken, erzeugt. Eine weibliche Stimme spricht dann noch einen Text, wie man
es von Bands der Marke Enigma her kennt, ohne aber diesen Stil auch nur
ansatzweise zu kopieren. Vielmehr nutzt Faber dies als weiteres Stilmittel für
seinen Track. Den sakralen Effekt verstärkt er dann noch um einen
Orgelsound, der in den Track eingebaut wird. Wave
artig, mit einem Rhythmus der leicht an Ultravox’ „Vienna“ erinnert,
geht es dann im nächsten Track „No Other Way“ weiter. Die Wave artigen
Elemente mischt er dann mit Sounds, die stark auf Kraftwerk weisen. Aber
auch hier macht sich Faber Grundelemente zu Eigen, um sie dann in seinem
ganz eigenen Stil neu zu modellieren. Hier ist auch wieder Freddy
Schlender’s E-Gitarre das Salz in der Suppe, das aus dem Track einen ganz
Besonderen macht. Mit
tanzbaren Beats wartet dann „Bataranga“ auf, während „Lost Ship“
einen leicht vertrackten Rhythmus, Soundtrack artige Passagen und
Soundeffekte und später auch leicht rockige Klänge mit Orgel aufweist, die
in Richtung 70’er Jahre zeigen. Die im Verlauf aufkommende Gitarrenlinie
kommt dieses Mal aber von Faber selbst. Eine
leichte Rocknote weist auch „Steps Ahead“ durch seinen
Schlagzeugrhythmus auf, während die Synthiemotive einen leichten
Kraftwerk-Einschlag besitzen. Faber erweitert dies um weitere
Synthieklangfarben und spricht den Titel im „Refrain“. Nach etwa drei
Minuten kommt dann ein herrliches Posaunensolo von Jann Hansen hinzu, das
dem Stück ein organisches Flair verleiht. Verträumt zieht dagegen
„Nightdreams“ durch den Raum, während „Gate To Ishtar“ mit seiner
herrlichen Melodie und der Klangauswahl in ein entferntes Land entführt.
Den Abschluss bildet schließlich „Sacred Spirit Reprise“, das den
Spirit des zweiten Stückes erneut aufnimmt. Monumental lässt Faber so sein
neues Album ausklingen. Die
zweijährige Pause hat Ronald Schmidt aka Faber nicht geschadet, ganz im
Gegenteil. Das Album „Monumentum“ klingt so frisch, als wäre er in
einen kreativen Jungbrunnen gefallen. Stephan Schelle, April 2018 |
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