Ethnomorph – Trees Of Eden
 

Ethnomorph – Trees Of Eden
Primeval Records (2008)
(15 Stücke, 71:22 Minuten Spielzeit)

Heute bespreche ich mal ein Album, das es kostenlos im Internet zum Download gibt. Es handelt sich um „Trees Of Eden“ des Schweizer Musikers Dave (Zozzy) Thwaites, der unter dem Pseudonym Ethnomorph eine sehr hypnotische Form elektronischer Musik, die irgendwo zwischen Worldmusic, Ambient, Tribal und Psychedelic liegt, kreiert. Neben elektronischen Gerätschaften scheinen auch Naturinstrumente wie zum Beispiel das australische Didgeridoo zum Einsatz zu kommen.

Ganze 15 Tracks mit Laufzeiten zwischen 2:15 und 8:14 Minuten Länge finden sich auf dem mehr als 70minütigen Downloadalbum. Dazu gibt es auch noch ein ansprechendes Cover mit der Angabe der Titelliste.

 


Ganze 15 Tracks mit Laufzeiten zwischen 2:15 und 8:14 Minuten Länge finden sich auf dem mehr als 70minütigen Downloadalbum. Dazu gibt es auch noch ein ansprechendes Cover mit der Angabe der Titelliste.

Wie Aufnahmen aus einer Sumpflandschaft, so beginnt die CD mit „Arrival“. Da zirpt und blubbert es und man kann den Geruch des Morastes förmlich in der Nase spüren. Dann erklingen elektronische Geräusche, die bei mir Assoziationen an eine Ufolandung hervorrufen. Das ist absolut hypnotisch und faszinierend, vernebelt einem quasi die Sinne. Man betritt nun die Welt von Ethnomorph.

„Primeval“ startet auch mit den Sumpfgeräuschen – wie schon „Arrival“ -, dann legt sich aber ein schamanischer Rhythmus unter den Sound aus basslastigen Synthies und Sprachfetzen. Dazu wird ein „Heya …“ gesungen das von links nach rechts durch die Boxen wandert und wieder zurückkommt. Geistig scheint man irgendwo in einer Welt gelandet zu sein, die von Primaten bevölkert ist, die ein Stammesritual abhalten. Zum Ende des Stückes kommen wieder diese elektronisch erzeugten Naturgeräusche in den Vordergrund.

Ein stampfender Beat empfängt den Hörer in „Hog A Stomp“. Das klingt ähnlich den CDs von Yomano, die er mit Didgeridoo-Künstlern herausgebracht hat. Der Track ist allerdings recht monoton angelegt, obwohl er mit faszinierenden weiteren Sounds unterlegt ist. Hier wird schon deutlich, dass die Stücke sich von ihrer Machart nicht wesentlich unterscheiden, was die Gesamtproduktion dann doch etwas langatmig macht.

Nach diesem monotonen Rhythmus kommt mit „Science“ ein Track, der einem die Ohren wieder etwas öffnet, da der Sound etwas heller und nicht so dumpf und basslastig klingt. Aber auch hier ist eine gewisse Monotonie zu spüren, doch kommen in der Mitte so etwas wie Harmoniefolgen auf, die ein wenig Abwechslung bieten. „Toxic Matter“ bietet wieder mehr Bass und darüber hinaus einige kurios wirkende Sounds, die ich kaum beschreiben kann. In diese wilde Mischung aus Naturgeräuschen, tribalartigen Rhythmen und scheinbar indianischen Gesängen vermischt Ethnomorph dann auch noch ein Martinshorn, was so gar nicht ins Gesamtbild passen will. Aber diese Mixtur vernebelt einem wieder die Sinne. Und in diesem Stil geht es dann munter weiter. Über die gesamte Spielzeit ist das aber dann doch etwas ermüdend.

„Trees Of Eden“ ist eine hypnotische Reise ins eigen Ich. Man kann sich bei dieser Musik absolut fallen lassen und ist dabei völlig entrückt aus dem hier und jetzt. Zum Download kommt man über die Internetseite www.myspace.com/ethnomorph, über die man sich auch einige Musikbeispiele anhören kann.

Stephan Schelle, August 2008

 
   

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