E=Motion – Infinite Motion Ende 2016 veröffentlichte das deutsche Elektroniklabel SynGate neben „A Dream Within A Dream“ eine zweite CDR des polnischen Elektronikmusikers Jacek Spruch, der in der Szene besser bekannt ist als E=Motion. Diese zweite CDR trägt den Titel „Infinite Motion“. Die Musik auf dem Album stammt bereits aus 2002 und kommt nun wieder ans Licht der Öffentlichkeit, was - ebenso wie mit dem Album „A Dream Within A Dream“ - ein Glücksfall ist. |
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Schon
auf seinem Erstling lag der Fokus von Jacek auf rhythmische Elektronikmusik,
auch wenn der Opener „Hesitation“ noch recht experimentell mit außergewöhnlichen
Klangmustern beginnt. Doch schon nach etwas mehr als 30 Sekunden kommen die
ersten Rhythmusmuster auf und man ist schnell im musikalischen Magnetfeld
von E=Motion gefangen. Die Harmonien, die Jacek auf die Rhythmen legt, gehen
schnell ins Ohr. Diese Spielart erinnert ein wenig an den Stil von Tangerine
Dream Ende der 90’er. Durch
eine geschickt Überleitung geht es nahtlos in den zweiten Track „Circular
Movement“ über, das nun leicht technoide Rhythmen aufweist. Jacek lässt
zunächst den Rhythmus auf den Hörer wirken und legt dann nach einigen
Momenten wieder mit Harmonien nach, die zunächst noch vom Klang verhalten
wirken, dann aber ab ca. der Hälfte in einen fetteren Sound übergehen.
Jacek schafft es diesen stupide voranschreitenden Rhythmus, der sich kaum
verändert durch die harmonischen Klänge aufzuwerten und spannend zu
halten. „American Dream“ wartet dagegen mit einer schönen Melodie auf
und ist für mich gar tanzbar. Ein klasse Track. Zunächst
startet „Motif“ mit einem Soundtrack artigen Flair um dann mit einem
fetten Rhythmus zu glänzen. Das ist für mich eine Mischung aus Elektronik,
Drums & Beats und Popmusik. „Audio Freak“ bietet Klangfarben, die an
Jean Michel Jarre erinnern und mit rockig/popigen Elementen vermischt
werden. „Alex“ ist dagegen ein Track mit verschiedenen Facetten und
einem pumpenden Beat, während „New Sound Of ESP“ eine leichte hymnische
Note verbreitet. Und das abschließende mehr als 18minütige „Beyond The
History“ vernebelt einem förmlich die Sinne durch Rhythmik und Sound. Schön
das auch das Debüt von E=Motion nun wieder erhältlich ist. Ein klasse
Werk, das den Freunden rhythmischer Elektronikmusik gefallen wird. Stephan Schelle, März 2017 |
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