E=Motion – Infinite Motion
 

E=Motion – Infinite Motion
SynGate (2002 / 2017)

(
8 Stücke, 54:08 Minuten Spielzeit)

Ende 2016 veröffentlichte das deutsche Elektroniklabel SynGate neben „A Dream Within A Dream“ eine zweite CDR des polnischen Elektronikmusikers Jacek Spruch, der in der Szene besser bekannt ist als E=Motion. Diese zweite CDR trägt den Titel „Infinite Motion“. Die Musik auf dem Album stammt bereits aus 2002 und kommt nun wieder ans Licht der Öffentlichkeit, was - ebenso wie mit dem Album „A Dream Within A Dream“ - ein Glücksfall ist.

 

 


„Infinite Motion“ war das Debütalbum von Jacek Spruch, das 2003 erstmals herauskam. Acht Stücke hat Jacek seinerzeit eingespielt, von denen sieben mit Laufzeiten zwischen 2:41 und 7:33 Minuten liegen. Daneben präsentiert sich mit „Beyond The History“ noch eine 18:27minütiger Longtrack auf dem Album.

Schon auf seinem Erstling lag der Fokus von Jacek auf rhythmische Elektronikmusik, auch wenn der Opener „Hesitation“ noch recht experimentell mit außergewöhnlichen Klangmustern beginnt. Doch schon nach etwas mehr als 30 Sekunden kommen die ersten Rhythmusmuster auf und man ist schnell im musikalischen Magnetfeld von E=Motion gefangen. Die Harmonien, die Jacek auf die Rhythmen legt, gehen schnell ins Ohr. Diese Spielart erinnert ein wenig an den Stil von Tangerine Dream Ende der 90’er.

Durch eine geschickt Überleitung geht es nahtlos in den zweiten Track „Circular Movement“ über, das nun leicht technoide Rhythmen aufweist. Jacek lässt zunächst den Rhythmus auf den Hörer wirken und legt dann nach einigen Momenten wieder mit Harmonien nach, die zunächst noch vom Klang verhalten wirken, dann aber ab ca. der Hälfte in einen fetteren Sound übergehen. Jacek schafft es diesen stupide voranschreitenden Rhythmus, der sich kaum verändert durch die harmonischen Klänge aufzuwerten und spannend zu halten. „American Dream“ wartet dagegen mit einer schönen Melodie auf und ist für mich gar tanzbar. Ein klasse Track.

Zunächst startet „Motif“ mit einem Soundtrack artigen Flair um dann mit einem fetten Rhythmus zu glänzen. Das ist für mich eine Mischung aus Elektronik, Drums & Beats und Popmusik. „Audio Freak“ bietet Klangfarben, die an Jean Michel Jarre erinnern und mit rockig/popigen Elementen vermischt werden. „Alex“ ist dagegen ein Track mit verschiedenen Facetten und einem pumpenden Beat, während „New Sound Of ESP“ eine leichte hymnische Note verbreitet. Und das abschließende mehr als 18minütige „Beyond The History“ vernebelt einem förmlich die Sinne durch Rhythmik und Sound.

Schön das auch das Debüt von E=Motion nun wieder erhältlich ist. Ein klasse Werk, das den Freunden rhythmischer Elektronikmusik gefallen wird.

Stephan Schelle, März 2017

 
   

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