Dr. Motte Meets Gabriel Le Mar - Same
 

Dr. Motte Meets Gabriel Le Mar - Same
FAX Records (2009)
(7 Stücke, 55:13 Minuten Spielzeit)

Erst kürzlich habe ich die CD von der Kollaboration Pete Namlook und Gabriel Le Mar besprochen, da kommt schon die nächste Zusammenarbeit von Le Mar heraus, dieses Mal mit Dr. Motte. Hm, wird sich der eine oder andere sagen, den Namen hab ich doch schon mal gehört. Ja richtig, Dr. Motte ist Elektronikmusiker und zugleich der Mitinitiator der Love Parade.

 


Die erste Begegnung hatte Gabriel Le Mar mit der Loveparade, als er 1990 während seiner Studienzeit von einer Straßendemo hörte und dort an dieser verrückten Versammlung tanzend teilnahm. Jahre später traf er dann Dr. Motte persönlich. Aus diesem Kontakt ist dann ein Sessiontreffen im Frankfurter Gab’s Lab Studio geworden. Bei diesem Treffen sind die auf dieser CD vorliegenden sieben Tracks entstanden. Das Ergebnis ist ein Album, das wie eine Reise durch die Clubs und den Dance-Floor anmutet, mit deepen und fließenden Sounds sowie einige Tracks 4-2-4 Grooves bereithält.

Als ich die CD laufen ließ und meine Frau vorbeikam, meinte sie nur, „Ist das nicht Musik von der Love Parade?“ (Anmerkung: Wir kennen die Love Parade nur aus dem TV). Das zeigt schon deutlich, dass wir es bei dieser Veröffentlichung, mit groovender Musik zu tun haben, die eine sehr hypnotische Wirkung hat. Auch wenn man nicht zu den Techno- oder Love Parade-Jüngern gehört (wie ich), geht die Musik doch ganz gut ins Ohr, denn die einzelnen Tracks sind sehr harmonisch aufgebaut.

Bei der Komposition sind die beiden nach einer speziellen Arbeitsmethode vorgegangen. „Grundlage dafür ist die Weltraumforschung, bei der festgestellt wurde, dass die Rotationen der Planeten unseres Sonnensystems messbar sind. Jeder Planet hat sozusagen seine eigene Schwingung, die man tonal festhalten kann. Die Schwingung der Erde liegt beispielsweise bei 435,92 Hertz. Auf dieser Grundlage wurde jeder Track auf dem Album speziell einem bestimmten Planeten tonal zugeordnet, das Studioequipment entsprechend darauf eingestellt und in dieser speziellen Stimmung entstand das Album.“

Während die ersten vier Tracks mit Rhythmusbeats unterlegt sind, verzichten die beiden auf den letzten drei Stücken auf dieses Element. Bei „Laluna Beatless“ sorgen stattdessen die Sequenzer für den rhythmischen Untergrund und „P.M.T. Beatless“ klingt für mich wie eine Fahrt durch die tiefsten Tiefen des Meeres. „Cutnotree“ weist einige „Ping’s“ und „Bang’s“ auf, so dass der Track einen gewissen Retrotouch bekommt, denn der Rhythmus klingt wie aus dem Computer, als der Commodore C64 noch den Ton angab. Das macht den Track etwas rauer und steriler.

Wer auf rhythmische Elektronikmusik steht, bei der hypnotische Beats die Grundlage darstellen, der kann hier zugreifen. Mir persönlich hat das Album gut gefallen, schlägt es doch eine Brücke zwischen Techno und traditioneller Elektronikmusik.

Stephan Schelle, März 2009

 
   

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