David Wright - Beyond The Airwaves Volume 1
 

David Wright - Beyond The Airwaves Volume 1
AD Music / New World Music (2014)

(
12 Stücke, 77:48 Minuten Spielzeit)

Der britische Elektronikmusiker David Wright gehört zu den Musikern, die man schon nach wenigen Tönen erkennt. Er hat einen ganz eigenen, faszinierenden Stil, der manchmal auch in sanfte, floydige Artrockgefilde abschweift und so den Kreis zwischen Elektronik- und Rockmusik schließt. Mit „Beyond The Airwaves Volume 1“ hat David in 2014 ein Album veröffentlicht, das auf mindestens zwei Teile ausgerichtet ist und Livemitschnitte der Jahre 2012 und 2013 dokumentiert.

 

 


Das Dutzend Tracks, die David auf der CD versammelt hat, wurden bei Konzerten beim „Bungay Bash“ und „The Gatherings“ in den USA, „Awakenings“ in England sowie beim Jahresendkonzert 2012 im Bochumer Planetarium mitgeschnitten. Obwohl es unterschiedliche Auftritte und Orte sind, bei denen die Stücke aufgenommen wurden, so wirkt die CD doch sehr kompakt und in sich stimmig.

Die sehr spacigen Tracks starten mit „Drifting In“, das wie der Soundtrack zu einem Flug durch den Orbit anmutet. Sanfte Flächen ziehen dahin, während einige Effekte eingestreut werden. Dann kommen bedrohliche Synthiechöre auf und der Soundtrackcharakter wird noch deutlicher. David legt in den ersten Minuten des Albums weniger Wert auf Melodien, sondern erzeugt zunächst einige Stimmungsbilder. Nahtlos gehen die Stücke ineinander über und dann kommt der zweite Track „Gravity Waves“, der nun Harmonien und Melodien aufweist, die so typisch für David’s Musik stehen. Durchzogen werden diese Melodien durch Effekte, die bei mir das Bild aufkommen lassen als würde ich Kometen an mir vorbeiziehen sehen. Nach einer Minute kommt dann ein Rhythmus auf und kurz darauf eine wunderbare Melodie, die nur aus der Feder von David Wright stammen kann. Da ist Gänsehautfeeling angesagt. Eine tolle Nummer.

Das Motiv aus „Gravity Waves“ wird im zweiminütigen „ISEE3“ in reduzierter Form aufgenommen und fortgeführt. Auch in „Forward Motion“ kommt das Leitmotiv in veränderten Variationen zur Geltung. Zum Ende hin wird es dann wieder spacig. „Strange Inventions“ bietet dann andere Melodien und Harmonien. Langsam und sanft beginnend spielt David dann eine sehr schöne Pianomelodie, die von einer ethnischen Perkussion begleitet wird. Ab der Hälfte des neunminütigen Stückes kommen aber wieder Klänge auf, die in Richtung Spacemusik gehen. Der Rhythmus und die Melodien bleiben erhalten, während jetzt Synthieklänge dominieren. Auch „Dream FM“ bietet eine Mischung aus herrlichen Pianoklängen und Synthiemotiven, die unter die Haut gehen. Das ist David Wright at its best. Im weiteren Verlauf bekommt das Stück immer mehr Volumen. Und in diesem fesselnden Stil macht David über die volle Länge weiter.

Es ist mehr als erfreulich, das David Wright sich entschlossen hat die Liveauftritte der Jahre 2012 und 2013 auf CD herauszubringen. Spacige, atmosphärische Sounds treffen auf unwiderstehliche Melodien. Das macht Appetit auf Volume 2. Ein tolles Album mit hoher Empfehlungsstufe.

Stephan Schelle, Oktober 2014

 
   

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