Cosmic Ground - IV Dirk Jan Müller beschreitet neben seiner Psychedelic./Krautrockband Electric Orange Solopfade, in dem er unter dem Pseudonym, Cosmic Ground elektronische Musik im Stile der „Berliner Schule“ veröffentlicht. Nach seinem 2017’er Album „Live“ auf dem sich Konzertmitschnitte aus dem Jahr 2016 befinden, veröffentlichte er im Frühjahr 2018 mit dem Album „IV“ - wie könnte es auch bezüglich des Titels anders sein - sein viertes Studioalbum. |
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Nach
diesem etwas verstörenden Opener geht es dann im zweiten Track, dem
11:31minütigen „Stained“ melodischer zur Sache. Zwar startet das Stück
in der ersten Minute auch mit einer stoischen Fläche, deren Dynamik langsam
zunimmt, aber dann schälen sich ein Rhythmus und Klangfarben heraus, die
mich an die britische Variante der Elektronikmusik wie z. B. Redshift
erinnern. Auch dieses Stück entwickelt sich langsam aber stetig, entwickelt
hier aber durch das Aufschichten von Sounds und Klangmustern eine
hypnotische Wirkung auf den Hörer. „Obscured“
beinhaltet wabernde Klangformationen, die eine Spur nach Pink Floyd
(„Meddle“-Phase“) erinnern und doch ganz anders sind. Dirk Jan Müller
bleibt sich auch hier treu, in dem er mit Klangvariationen spielt und dem Stück
genug Zeit zur langsamen Entfaltung gibt. Das klingt, obgleich sich Veränderungen
nur sporadisch ergeben, doch sehr fesselnd. Synthiechöre
wie aus den guten 70’er Jahren präsentiert er uns dann im 12:29minütigen
„Grease“. Lang gezogene Akkorde wechseln sich in den ersten drei Minuten
ab um dann in einen pulsierenden Part überzugehen, in dem der Sequenzer nun
die Taktrate vorgibt. Der Hauptteil besteht nun aus sich verändernden
Sequenzerrhythmen. Mit
20:20 Minuten Spielzeit ist „Progeny“ das längste Stück des Albums.
Sich langsam wandelnde Flächen bestimmen in den ersten Minuten das Bild
dieses Longtracks. Nach gut vier Minuten kommt dann ein Sequenzerrhythmus
auf und der Track nimmt langsam Fahrt auf. Ein Ohrenschmaus für Freunde der
Sequenzer orientierten Musik, denn man wird förmlich in einen musikalischen
Strudel gezogen. Das ruhige, flächige „Plains“ und das düstere „Deep
End“ beenden dann die CD. In beiden Stücken erweckt Dirk Jan Müller mehr
Stimmungsbilder, als das er Harmonien oder Melodien erzeugt. Damit wandelt
er wieder im Dark Ambient. Dirk
Jan Müller aka Cosmic Ground hat sich auf seinem vierten Studioalbum wieder
von der „Berliner Schule“ entfernt und setzt mehr auf sich langsam verändernde
Sounds. Dabei wandelt er ein ums andere Mal im Bereich des Dark Ambient.
Freunde der Sequenzer orientierten Musik kommen aber auch in einigen Stücken
zum Zuge. Ich empfehle vorher in die CD hinein zuhören. Stephan Schelle, Juni 2018 |
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