Cosmic Ground - Entropy Hinter dem Projektnamen Cosmic Ground steckt der aus Aachen stammende Musiker Dirk Jan Müller. Stilistisch bewegt er sich auf seinen Cosmic Ground-Alben in der Elektronikmusik mit Anleihen zur „Berliner Schule“. Sein neuestes Werk ist im Frühjahr 2023 erschienen und trägt den Titel „Entropy“. Wie immer hat Dirk Jan Müller alles allein eingespielt. Das Album ist sowohl als Download über Bandcamp, wie auch als CD erhältlich. Mir lag zur Besprechung die CD-Version vor, die in einem vierseitigen Digipak mit achtseitigem Booklet ausgestattet ist. |
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Acht
Stücke befinden sich auch dem Album, die mit Laufzeiten von 4:18 bis 18:43
Minuten Spielzeit aufwarten. Den
Anfang macht das 9:42minütige „Space Seed“. Das ist aber alles andere
als spacige Elektronik. Vielmehr lässt Dirk Jan zunächst die Synthies
heftig klackern und düstere Sounds darum wabern. Das ist alles sehr
rhythmisch, allerdings ohne eine Melodie hinzuzufügen. Daher ist das Stück
eher im Dark Ambient mit viel Rhythmus verortet. Ein
anderes Bild zeichnet da das folgende, 9:22minütige „Phasing 76“, das
deutlich in Richtung „Berliner Schule“ weist und hier im Speziellen an
die Musik von Ash Ra bzw. Ash Ra Temple andockt. Herrlich sich wiederholende
Sequenzerformationen sind hier die Grundlage für diesen Track, der sich nur
langsam verändert. Vor allem dieser pulsierende Rhythmus ist das Salz in
der Suppe. Heftige
technologische Rhythmen sind dann aber die Hauptzutat im 4:18minütigen
„Substance“. Das klingt wieder recht düster. Mit dröhnenden
Synthiesounds startet dann das 6:59minütige „The Cage“. Dirk Jan
zelebriert in der ersten Hälfte einen recht düsteren Stil, der ab ca. der
Hälfte dann einige Harmonien hinzugefügt werden, die sich hinter den dröhnenden
Sounds langsam herausschälen. Das
6:22minütige „q2408“ ist dann wieder recht rhythmisch ausgelegt. Dieses
Mal klingt es aber auch nach organischen Rhythmusinstrumenten, die sich mit
Arpeggios und einigen hellen, harmonischen Klängen verbinden. Das hat was
Hypnotisches. Dirk Jan spielt in diesem Stück auch recht effektiv mit der
Dynamik. „Randomize
User 0“ durchbricht dann mit 10:24 Minuten erstmals die zweistellige
Spielzeit-Marke. Nach einem recht ruhigen und sphärischen Beginn startet
Dirk Jan dann den Sequenzer, dessen Rhythmus das Fundament des Stückes
bildet. Zwar verändert er die Töne und die Rhythmik nur recht langsam,
aber das Stück fesselt trotz oder gerade deswegen. Mit
dem ambienten, 6:55minütigen „Equilibrium“ sowie dem 18:43minütigen
Titelstück endet dann das Album. Die Musik im Titelstück wirkt wie aus
einer Zwischenwelt und zeichnet in der ersten Hälfte leicht surreale
Stimmungsbilder. Im zweiten Teil wird es dann durch den Einsatz von
schnellen Sequenzerrhythmen zwar nicht heller, aber jetzt ist die Musik
recht spannend, wie für einen Thriller oder Science Fiction Film gemacht.
Zum Ende hin lässt Dirk Jan dann das Stück mit ruhigen, rauschenden
Synthesizerklängen ausklingen. Dirk
Jan Müller hat auf seinem neuen Album recht düstere Klänge und Rhythmen
in den Vordergrund gestellt. Damit entfernt er sich von der „Berliner
Schule“ und bietet auf „Entropy“ eher Dark Ambient. Das ist nicht ganz
leichter Stoff, den Cosmic Ground da auf dem neuen Album loslässt. Ich
empfehle vorher in das neue Werk hineinzuhören. Stephan Schelle, Mai 2023 |
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