Computerchemist – The Fort Der Elektronikmusiker und Multiinstrumentalist Dave Pearson, der als Computerchemist seine Musik veröffentlicht, wurde für den 2020 entstandenen Film „The Fort“ mit der Erstellung des Soundtracks beauftragt. Der Inhalt des Filmes ist ein psychologisches Drama, das sich um vier deutsche Wehrmachtssoldaten dreht, die sich im Zweiten Weltkrieg in einem verlassenen alten Fort verschanzen. Aufgrund der Corona-Epidemie kam der Film allerdings nicht, wie geplant, in die Kinos. |
|
|||
Das
Album beginnt mit dem 8:48minütigen „Impressions Of The Fort”. Nach den
ersten Sounds kommt eine herrliche Melodie mit unterlegten Synthchören auf.
Nach gut zwei Minuten wird es dann dynamischer und symphonischer. Das ergibt
dann eine Mischung aus „Berliner Schule” und der französischen Spielart
der Elektronikmusik. Ein organischer Schlagzeugrhythmus sorgt darüber
hinaus für einen leicht rockigen Touch, der dem Stück sehr gut zu Gesicht
steht. Das
sechsminütige „Memories Of Better Days” ist ein recht ambientes Stück
mit symphonischen Klangfarben und Strukturen. In diese sanfte Stimmung
mischen sich dann immer mal wieder leicht bedrohliche Klänge, die wie eine
nahende Flugstaffel wirken. Das schaltet dann das Kopfkino ein. Es
folgt ein 15:12minütiger Auszug aus „Music For Earthquakes I”. In
diesem ambienten Stück werden von Dave unheimlich wirkende Stimmungsbilder
erzeugt. Der Track basiert auf einem leicht variiertem Rauschen, in das Dave
dann sporadisch Klänge setzt. Das zeugt von einer sehr unheimlichen
Stimmung, die bedrückende Filmsequenzen sicherlich gut unterstützen. Zum
reinen Anhören ist dieses Stück allerdings recht schwierig durchzuhalten,
da hier keine Harmonien oder Melodien auftauchen. Dem
schließt sich das 11:44minütige „The Drop“ an, das nach dem ambienten
Rauschen von „Music For Earthquakes I” eine Wohltat für die Ohren ist.
Hier sorgen harmonische Flächen und leicht sakral wirkende Klänge für
eine himmlische Stimmung. Man hat das Gefühl zu schweben. Das passt auch
gut als Untermalung zu einer Weltraumsequenz. Das
15:09minütige „Music For Earthquakes II” ähnelt dem ersten Part und
besteht aus einem sich leicht veränderndem Rauschen, das nach mehr als zehn
Minuten einen eruptiven Part erhält, so als sei ein Vulkan ausgebrochen.
Das Stück wirkt ebenfalls sehr düster. Den
Abschluss stellt dann das 12:18minütige „The Sky Has No Meaning” dar.
Dieser Track zeigt sich sehr ambient mit einer recht schönen
Harmonie/Melodielinie. Ein erhabener Track, der das Album sanft und
schwebend ausklingen lässt. Der
Soundtrack zu dem Film „The Fort” ist nicht ganz leicht zu konsumieren.
Das liegt vor allem an den beiden Parts von „Music For Earthquakes”, die
lediglich aus sich veränderndem Rauschen bestehen. Allerdings bekommt man
mit den vier neuen Stücken 39 Minuten neue, recht ambiente, entspannte
Synthesizermusik geboten. Stephan Schelle, Januar 2023 |
||||