Colisseum - Adventus Ende November erreichte mich eine CD aus Italien der Formation Colisseum, bestehend aus Alessandro Ghera und Gabriele Quirici. Beide Namen sollten in der Elektronikszene bekannt sein, ist doch Alessandro eine Hälfte des Duos Alerick Project (nicht wundern sollte man sich über das Alerick Project-Symbol auf der Frontseite des Covers, das hier für AleXynth Project steht) und Gabriele hat unter seinem Pseudonym Perceptual Defence schon einige Alben, darunter auch in Kollaboration mit anderen Musikern, herausgebracht. Und auch live hat Gabriele schon mit Alerick Project auf der Bühne gestanden. Das Album trägt den Titel „Adventus“. |
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Alessandro
hatte die Idee zu dem Werk, der neben der musikalischen Struktur und den
Melodien auch die Produktion, das Arrangement und das Mixing übernommen
hat. Gabriele sorgte dann für die tollen Effekte. Die
acht Stücke, die Laufzeiten zwischen 4:28 und 9:48 Minuten aufweisen haben
einen gewissen Soundtrack artigen Charakter. So beginnt das erste Stück
„Voices From The Tyrrhenian Sea“ mystisch mit einigen Soundcollagen und
Effekten. Nach etwas mehr als einer Minute kommen erste Rhythmusstrukturen
auf und die Sounds und Harmonien klingen etwas in Richtung Vangelis,
vermengen sich aber mit weiteren Klangfarben und Melodiemotiven. Dabei
kristallisieren sich nach wenigen Momenten einige sehr schöne Harmonie- und
Melodiebögen heraus. Die beiden variieren die Rhythmusmuster und so
entwickelt sich dieser erste, mehr als neunminütige Track stetig weiter. Perkussiv
beginnt dann „Dances Along The River“ mit einigen exotischen
Rhythmusmustern die mit wunderbaren Flächen unterlegt werden. Ambiente Klänge
und ausufernde Melodiestrecken verfeinern diesen Track. Das geht gut ins Ohr
und man kann herrlich dabei relaxen. Im weiteren Verlauf wird mit der
Dynamik gespielt und die Strukturen ändern sich, so dass dieser Track über
seine Laufzeit von 8:28 Minuten spannend bleibt. „Forum“
wird dagegen vom Pianosound getragen, der auf einem Teppich herrlicher Flächen
wandelt. Ein sanftes, sehr schnell ins Ohr gehendes Stück. Nach etwas mehr
als zwei Minuten kommen dann Sequenzerrhythmen und Klangfarben auf, die an
Tangerine Dreams „Optical Race“-Phase andocken. Sehr atmosphärisch
zeigt sich auch „Aeterno Convivium“, das, sobald die Melodie einsetzt,
ein wenig in Richtung John Dyson und Co. schielt. Das
kraftvolle „A.D. IXXII“ hält einen pumpenden Beat bereit, der den Track
nach vorne treibt. Auch hier ist eine Spur Tangerine Dream herauszuhören.
Nach verhaltenem Beginn zeigt auch „Fasti Triumphales“ TD-artige Züge
und präsentiert sich in der zweiten Hälfte mit einem druckvollen Rhythmus,
der leicht rockige Züge annimmt. Das verträumte „In Seventh Heaven“,
das nach einigen Momenten durch einen Sequenzerrhythmus durch die
„Berliner Schule“ getrieben wird sowie das mystische „Tribute To The
Roman Ancestors“ mit seinen leicht an Gert Emmens erinnernde
Rhythmusstruktur beenden dann das Album. Mit
„Adventus“ haben Alessandro Ghera und Gabriele Quirici, die hier
erstmals eine Kollaboration eingegangen sind, ein klasse Elektronikalbum
herausgebracht. Freunde der melodischen Elektronikmusik bekommen hier sehr
schöne Stücke mit teils wunderbaren Harmonie-. und Melodiebögen. Stephan Schelle, Dezember 2018 |
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