Christian Wittman – Music For Art Gallery 1
 

Christian Wittman – Music For Art Gallery 1
Bandcamp (2022)

(
8 Stücke, 44:46 Minuten Spielzeit)

Christian Wittman ist ein Musiker der französischen Gruppe Lightwave, die seit Mitte der 80er Jahre mit einer ganzen Reihe von Konzert-Performances und Schallplattenproduktionen aktiv sind. Er veröffentlicht darüber hinaus unter seinen Namen als Soloprojekt Musik, die er selbst produziert und auf Bandcamp und auf allen üblichen Download- und Streaming-Plattformen veröffentlicht.

 

 


Im Dezember 2022 veröffentlichte Christian Wittman das Album „Music for Art Gallery I“, das von der Welt der zeitgenössischen Kunst - Skulpturen, Videoinstallationen, Performances, Malerei - inspiriert ist und zu einer Reise durch einige der großen Kunstmetropolen von heute einlädt, von New York bis Amsterdam, von Berlin bis Athen, von Rom bis Los Angeles.

Christian erklärt dazu: Ich habe versucht, durch Sounddesign das sensorische, visuelle, taktliche und räumliche Universum der zeitgenössischen Kunst mit ihren Oberflächen, ihrer Materialität, ihrer Geometrie, ihren perspektivischen Spielen, ihren Architekturen aus Linien und Formen anzudeuten. „Music for Art Gallery I“ ist in gewisser Weise eine Fortsetzung meiner Albumreihen „Ambient Mapping“, „Sound Painting“ und „Music for Installations“. Es ist eine Ambient-Musik, die kontemplative Atmosphären in einer langsamen Reise des Blicks und des Geistes auf virtuelle Werke entfaltet, die sich der Hörer vorstellen soll....

Auf „Music For Art Gallery 1“ geht der Keyboarder Christian Wittman in eine ähnliche Richtung, wie auch auf seinem neuesten Werk „Windy Lands“. In den acht Stücken mit Laufzeiten von 3:56 bis 7:12 Minuten bilden ambiente Klangskulpturen und Flächen den Unterboden, auf dem Christian dann weitere Sounds und Harmoniebögen ausbreitet. Hier ist es ein wenig melodischer als auf „Windy Lands“.

Das Album beginnt mit dem 7:12minütigen „Manhattan“. Auf die flächigen Sounds platziert Wittman einige harmonische Klänge, die eine wohlige Stimmung verbreiten, ohne in einen melodischen Part überzugehen. Das hat eine gewisse Faszination, die man kaum beschreiben kann. Mit surrealen Klängen beginnt dann das 5:42minütige „Auguststraße“. Hier hat Christian Sounds zusammengesetzt, die wirken, als wenn sie ein bewohntes Gebiet vertonen würden. So klingen einige der ersten Töne wie eine Schaukel, worauf weitere Soundschichten Folgen. Das kann ich mir auch gut in einem Film vorstellen, bei dem eine Menschenleere Stadtszene gezeigt wird. Das Stück besitzt eine recht düstere Stimmungslage.

Sanft zieht dagegen das 5:04minütige „West Hollywood“ durch den Raum. Da hat Christian einige Pianoartige Klangtupfer auf die flächigen Sounds gesetzt. Auch die weiteren Stücke sind auf ambienten Flächen aufgebaut und werden mit verschiedenen Klangskulpturen versetzt. Das versprüht eine eigenartige Stimmung.

Auch „Music For Art Gallery 1“ von Christian Wittman ist ambiente Musik, die nicht immer leicht zu konsumieren ist. Allerdings kommen hier etwas mehr Harmonien auf wie bei „Windy Lands“ auf.

Stephan Schelle, April 2023

 
   

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