Christian Fiesel & Jack Hertz – The Lighthouse Der
deutsche Elektronikmusiker Christian Fiesel ist erneut eine musikalische
Kollaboration eingegangen. Dieses Mal hat er zusammen mit dem amerikanischen
Sounddesigner Jack Hertz ein Album eingespielt. Es nennt sich „The
Lighthouse“ und basiert auf der klanglichen Erforschung von Küstenlinien,
dem Geschehen zwischen Meer und Land als künstlerischem Ansatz. „The Lighthouse“ ist ein Doppelalbum, das in zwei Paperbacks herauskommt. Legt man beide aneinander, so ist der Titelgebende Leuchtturm in Gänze zu sehen (s. nebenstehende Coverabbildung). Beide CDs beinhalten fünf Stücke, von denen sechs Laufzeiten zwischen knapp zehn und 20 Minuten aufweisen. Das eröffnenden 13:37minütige „Birds Nest At The Coastline“ zeigt sich von seiner ambienten, chilligen Seite. Ein sanfter Groove wird um ruhige, harmonische Flächen erweitert. Das führt beim Hörer zu einer gewissen Entschleunigung. Experimenteller zeigt sich dann „Forever Beach“, das von ungewöhnlichen Sounds bestimmt wird. Hier stehen weniger die Harmonien im Vordergrund, vielmehr werden schillernde und flirrende Stimmungsbilder gezeichnet. Das 14minütige „Frozen Coast“ schlägt in die gleiche experimentelle und soundmäßige Kerbe. |
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Die
zweite CD beginnt dann mit dem 8:32minütigen „Inlet Bay“. Recht
harmonische Flächen werden zunächst von Morsezeichen und später von
Sprachsamples aus dem Radio und weiteren Effekten unterbrochen. Dieser Track
ist aufgrund seiner helleren Sounds und der ambienten Struktur wieder sehr
angenehm zu hören, auch wenn hier keine Melodien aufkommen. „Outer
Banks“ wird von elektronischem Rauschen bestimmt. Nur minimal bauen die
Beiden weitere elektronische Effekte ein. Man hat das Gefühl in den acht
Minuten an einer Klippe zu stehen und der Brandung zuzuhören. Leichte
psychedelische Sounds kommen dann im Zehnminüter „Pier To Faraway
Places“ auf. Auch in diesem Track experimentieren die beiden Musiker
vorwiegend mit Sounds, haben aber ein paar mehr Elemente eingebunden die
diesen Track äußerst spannend machen. „Surf“ breitet dann erneut einen
angenehm chilligen Ambientteppich über den Hörer aus. Die sich nur leicht
verändernden Klangfarben und -muster haben wieder etwas Beruhigendes. Zum
Ende hin kommt dann der mit 20 Minuten längste Track, das Titelstück, an
die Reihe. Auch dieser bietet sich langsam verändernde Strukturen und
Sounds. Er wandelt zwischen leicht düsteren und angenehm dahin fließenden
Ambientsounds hin und her. „The
Lighthouse“ ist die Vertonung von Impressionen an der Meeresküste. Als
Symbol dient in diesem Fall der Leuchtturm. Christian Fiesel und Jack Hertz
haben dafür zehn Klangbilder geschaffen, die zwischen düsterem Ambient und
angenehm chilligen Tracks pendeln. Der Fokus der beiden lag aber deutlich in
der Erstellung von Stimmungsbildern. Wer diese Spielart der elektronischen
Musik mag, der liegt hier genau richtig. Neben der CD-Version kann das
Doppelalbum auch kostengünstig über die Internetplattform Bandcamp
downgeloaded werden. Stephan Schelle, Januar 2019 |
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