Catronic – Nuclear Angels Die letzte Berührung zur Musik des Recklinghausener Elektronikmusikers Olaf Schulz, der als Catronic firmiert, liegt mittlerweile fünf Jahre zurück. Ende 2015 erschien seine Album „Suger Cube City“. Im November 2020 erschien sein neuestes Werk unter dem Titel „Nuclear Angels“, das mich aber erst im März 2021 erreichte. |
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Die
Stücke des Albums sind in drei Kapitel unterteilt. Chapter I enthält acht
Stücke, die nahtlos ineinander übergehen und den Kern des Albums
darstellen. Chapter II enthält drei weitere Tracks, von denen
„Elektronentanz“ ein Remix des Stückes „Tanz der Elektronen“
darstellt. Musikalisch verbindet Olaf Schulz traditionelle Elektronik mit
New Wave und Electropop. Chapter III beinhaltet schließlich das als Epilog
angelegte, 2:36minütige „Nuclear End“. Olaf
hat dieses Mal nicht alles allein eingespielt, sondern hat sich Unterstützung
von weiteren Musikern geholt. Zum einen ist dies Tina Vogel-Portale, die
weibliche Stimmen und sämtliche Chöre und Stimmeffekte im Stück
„Zeitenwende“ beisteuerte, während Roland Portale die Gitarren und das
Gitarrensolo im Stück „We Start To Dance“ eingespielt hat. Beide
spielen erfolgreich in einer lokalen Band im Umfeld von Recklinghausen. Zum
anderen sind das Maren und Carolin Pollmann, die ihre Stimmen auf „Am I
Dreaming ...?“ und „Echo Sounder“ beisteuerten. Olaf
sagt zum Konzept des Albums: Der
Gedanke der Kompositionen ist ein dystopisches Szenario nach einem nuklearen
Fallout und die damit heraufbeschwörten „Dämonen“ (Im Sinne von „Dämonen
in uns“ und nicht als Wesen). Los
geht es mit dem 6:07minütigen „Zeitenwende“. Sehr elektronisch im
traditionellen Stil geht es hier los. Man hört herrliche Flächen und Chöre
sowie eine Stimme, die „Tick, Tick, Tick“ rhythmisch spricht. Nach zwei
Minuten kommen eine neue Melodielinie und Sounds auf, die von einem sanften
Rhythmus unterlegt werden. Das klingt jetzt eine Spur nach Electropop der
80’er Jahr, allerdings im Hier und Jetzt verortet. Pumpende Beats sorgen
dann nach etwas mehr als vier Minuten für einen kurzen Break. Das ist ein
sehr schöner Track, der wie eine Ouvertüre wirkt. Mit
„Tanz der Elektronen“ schließt sich dann der erste Song nahtlos an, der
mit einem kraftvollen Rhythmus beginnt. Dann setzt zu einer sehr schönen
elektronischen Melodie ein in deutscher Sprache und mit Vocoder verfremdeter
Text ein. Das hat Popappeal. Danach
ist dann das 5:28minütige Titelstück an der Reihe. Eine Art monotoner
Dubrhythmus ist die Grundlage für dieses Stück bei dem Olaf sanft einen
englischen Text singt. Das erinnert vom Rhythmus und einigen Sounds ein
wenig an Kraftwerk zu „Trans Europe Express“-Zeiten, versprüht aber
genug eigenes Flair. Das fünfminütige „Am I Dreaming ...?“ startet zunächst
mit herrlich atmosphärischen Sounds, dem nach etwas mehr als anderthalb
Minuten ein angenehmer Rhythmus spendiert wird. Nach weiteren Momenten kommt
eine neue Synthielinie auf und der Track entwickelt sich zu einem
melodischen Electropop-Track. Ein sehr schöner, leicht melancholischer
Track. Rhythmischer
wird es dann im nächsten Stück, dem 5:29minütigen „Change“, das eine
Menge atmosphärisches Popappeal versprüht. Das 4:36minütige „Desert
Wind“ ist ein Instrumental und wird seinem Namen gerecht, da hier
rauschende Synthies für Windgeräusche sorgen. Die Sounds, die die Melodieführung
übernehmen sowie der Rhythmus wirken dagegen recht arabisch/orientalisch.
Das passt aber perfekt zusammen und erinnert mich darüber hinaus ein wenig
an einen Song aus den 80’er Jahren. Das
4:33minütige „Things I Need“ könnte dann auch wieder als Song
durchgehen, auch wenn hier nur der Titel immer wieder wiederholt wird. Ein
pumpender Beat und die eingängigen Melodielinien sorgen für Partyfeeling.
Das 3:10minütige „Nuclear Romance“ beschließt dann Chapter I sehr
orchestral und soundtrackmäßig. Chapter
II beginnt mit dem nur 40sekündigen „Echo Sounder“ in dem perlende,
sirenen- sowie echochafte Sounds und weibliche Stimmen, die „Hello,
Hello“ sagen, das Bild bestimmen. Danach folgt dann eine sehr poplastige
Nummer mit dem Titel „We Start To Dance“, die mit Kastagnetten und
Akustikgitarre ein mediterranes Popfeeling heraufbeschwört.
„Elektronentanz“ ist dann ein „Proton MIx“ des Stückes „Tanz der
Elektronen“. Chapter III beschließt dann das Album mit dem als Epilog
angelegten, 2:36minütige „Nuclear End“, das noch einmal kurz
Kraftwerk-Flair entwickelt. „Nuclear
Angels“ ist ein Album mit schönen, melodischen Stücken geworden das ein
ums andere Mal Popappeal ausstrahlt. Olaf Schulz aka Catronic vermag es
traditionelle Elektronik mit New Wave und Electropop perfekt zu verbinden. Stephan Schelle, April 2021 |
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