Catronic - Neonland Catronic ist das Pseudonym des aus Recklinghausen stammenden Musikers Olaf Schulz, der seit 2006 unter diesem Namen seine Musik veröffentlicht. Das neueste Werk nennt sich „Neonland“ und ist im Rahmen einer UV-Licht-Kunstveranstaltung während der Ausstellung „Recklinghausen leuchtet“, die im Oktober 2022 stattfand, entstanden. Olaf Schulz hat dort eine Videoinstallation mit Videoclips errichtet, die unter Schwarzlicht gedreht wurden. |
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Visuell
wurden die Songs durch Videos unterstützt, die auf dem Catronic-Kanal bei
Youtube zu sehen sind. Der Stil ist von Cyberpunk, Manga und dem
Neon-Retro-Style der 80’er Jahre beeinflusst. Das
Coverlayout sowie die Gestaltung des 16seitigen Booklets beinhaltet Fotos
bzw. Screenshots der Videos, die in der Kunstausstellung zu sehen waren. Sechs
Instrumentaltracks sowie drei Songs finden sich auf dem Album. Olaf Schulz
spielt dabei die Instrumente und singt. Darüber hinaus waren noch Tina Bird
und Marie Ork bei einigen Tracks stimmlich beteiligt. Das
5:36minütigfe Titelstück leitet auch gleich in das Album hinein. Es ist
der erste von drei Songs. Eine rhythmische Synth-/Electropop-Slave empfängt
die Hörer, in die sich dann ein von Vocoder verzerrter Gesangstext einfügt.
Das geht schon mal gut ins Ohr. Dem schließt sich dann das 4:02-minütige
„Peppermint Heaven“ an. In diesem Stück kommt zunächst eine
Rhythmusstruktur auf, die an Kraftwerk’s „Boing Boom Tschak“ erinnert.
Das dauert aber nur wenige Momente und Catronic wechselt wieder in einen
Electropopsound mit pumpendem Beat. Nahtlos
geht es dann in das 5:49minütige „Neonwaves“ über. Hier kommen zunächst
flächige Sounds auf, auf die sich dann einige Klänge legen, die an Jean
Michel Jarre erinnern. Eine sanfte Stimmung macht sich breit und man wird in
den ersten Minuten von den Flächen quasi umarmt. Dann kommen rhythmische
Muster auf und die Dynamik gewinnt zum Ende hin deutlich. Popappeal
besitzt das 3:42minütige „A Boy From A Distant Star“, das auch wieder
von Olaf gesungen wird. In diesem sanften Song kommt 80’er Jahre Flair
auf. Dem steht dann das mit zunächst pulsierenden Synthieklängen
beginnende, 4:45minütige „Moonmilk“ gegenüber. Nach etwa einer Minute
setzt dann ein heftig pumpender Beat ein, um den die Synthsounds perlend
kreisen. Zum Ende hin werden die Sounds dann auch mal ein wenig schräger. Ehrfürchtig
und anmutig wirkt dagegen das 2:52minütige „Neondiva“, das nach der Hälfte
in einen rhythmischen Part wechselt. Der pulsierende Beat wird dann in den
Beginn des nächsten Stückes, dem sechsminütigen „Alice In Neonland“
übernommen. Da wabern die Klänge durch den Raum, während sich ein sanfter
Rhythmus und eine Melodielinie drumherum schlängeln bis dann nach ca. zwei
Minuten flirrende Sounds hinzukommen, die dann nach einer weiteren Minute in
einen Electropop-Part übergehen. Das
fünfminütige „Nine Lives“ ist dann der dritte Song auf dem Album.
Allerdings liegt die Gesangsstimme so im Hintergrund, dass man den Text kaum
versteht. Den Abschluss bildet dann das 4:38minütige „Neonland 2“. Mit
Pianoklängen startet Catronic in diesen Track. Dann kommen
Sequenzerrhythmen auf und verbinden sich mit flächigen Harmonien. Ein
sanfter, melodischer Ausstieg aus dem Album. Auch
auf „Neonland versteht es Olaf Schulz aka Catronic, traditionelle
Elektronik mit New Wave und Electropop perfekt zu verbinden. Herausgekommen
sind melodische und tanzbare Tracks, die Spaß machen. Stephan Schelle, Dezember 2022 |
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