Broekhuis, Keller & Schönwälder - Yellow Das deutsch/niederländische Elektroniktrio Broekhuis, Keller & Schönwälder (kurz BK&S) feiert mit ihrem neuesten Werk ihrer musikalischen Farblehre „Yellow“ ein kleines Jubiläum, denn das Album ist mittlerweile die 25. Veröffentlichung dieses Trios. Die Beatles hatten ihr „Yellow Submarine“ und da liegt es auf der Hand einen kleinen Bezug zu den großen Briten im Coverdesign der CD „Yellow“ aufzunehmen. So zeigt das Coverfoto das Innenleben eines U-Boots, ganz in gelber Farbe gehalten. |
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Den
Anfang macht das 18:52minütige „Yellow Stone“, das mit herrlich
basslastigen Synthies und firpenden und wabernden Synthiemotiven am Anfang
durchzogen ist. Langsam wird hier der Spannungsbogen aufgebaut und so
wechselt die Stimmung nach wenigen Momenten in einen recht symphonisch, aber
auch spacig und leicht experimentell klingenden Part. Fast vier Minuten
bauen BK&S dieses Stück auf, bis sich langsam ein Sequenzerrhythmus
herausschält und nun einen Trip im typischen Stil, der nahe an der
„Berliner Schule“ angesiedelt ist, offenbart. Hypnotisch, wie man es von
BK&S gewohnt ist, ziehen die Flächen und Harmonien, vom Sequenzer und
Bas’ Schlagzeug rhythmisch unterlegt, durch den Raum. „Yellow
Sun“ bringt es auf 14:26 Minuten und beginnt ebenfalls mit einigen
Soundeffekten, die zunächst mystisch anmuten und nach gut anderthalb/zwei
Minuten in einen rhythmischen Part übergehen, der durch sanfte Flächen
direkt ins Hirn eindringt. Die Perkussion bringt darüber hinaus eine Spur
von Weltmusik mit ein. Die Drei steigern im Verlauf die Dynamik, was eine
fesselnde Wirkung erzeugt. Schon
bei ihrem Frühjahrskonzert im März 2017 hatten die Drei einen Titel mit im
Programm (die Stücke vom Freitagskonzert waren alle neu und hatten noch
keine Namen), aus dem sie nun das 12:53minütige Stück „Yellow Train“
entwickelt haben. Markante Tonfolgen, unterlegt mit zirpenden Synthies und
basslastigen Harmoniebögen leiten in diesen wunderbaren Track ein. Der
schnelle Sequenzer-Flow, den sie streckenweise eingebaut haben, erinnert ein
bisschen an Tangerine Dream der späten 70’er. Nach drei Minuten kommen
dann eine Pianomelodie, ein neues Synthiemotiv und ein weiterer Rhythmus
auf, ohne das die markante Tonfolge unterbrochen wird. BK&S schichten so
einige Sounds aufeinander, was einen ganz besonderen Reiz hat. Ein ähnliches
Bild mit leichtem John Carpenter- und Tangerine Dream-Flair zeigt sich dann
in dem 14:21minütigen „Yellow Cab“. Den
Abschluss der CD bildet dann mit 10:56 Minuten das Stück „Yellow And
Purple“. Dieser Track ist nach anfänglich ruhigem Beginn der druckvollste
des Albums. Soundtechnisch werfen die Drei hier auch wieder ihren an
Tangerine Dream erinnernden Stil mit ein, spendieren dem Stück aber einen
treibenden Beat, der dem Ganzen eine besondere Note verleiht. Man darf also
gespannt sein, ob die violette Klangfarbe von BK&S noch rhythmischer
wird. Mit
ihrer 25. Veröffentlichung als BK&S, „Yellow“, dem neuesten Teil
ihrer musikalischen Farblehre, bieten Bas Broekhuis, Detlef Keller und Mario
Schönwälder gewohnt hohe Qualität. Man könnte auch sagen, wo BK&S
draufsteht, da ist auch BK&S drin. Wer ihre Musik mag, der kann hier
bedenkenlos zugreifen. Stephan Schelle, November 2017 |
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